Vorabversion der Windows Bridge für iOS

Microsoft veröffentlicht eine erste Beta-Version des im April angekündigten Werkzeugs, das iOS-Apps auf Windows konvertieren soll.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Holger Schwichtenberg

Microsoft hatte auf der Konferenz "Build 2015" im April unter dem Codenamen "Projekt Islandwood" ein Werkzeug angekündigt, mit dem Softwareentwickler eine bestehende iOS-App in eine Windows-App konvertieren können. Nun hat Microsoft eine erste Vorabversion dieses Werkzeugs unter dem Produktnamen "Windows Bridge für iOS" und größtenteils unter der Open Source-Lizenz des MIT auf Github veröffentlicht.

Die Windows Bridge für iOS besteht aus vier Teilen:


  1. Ein Compiler für die Programmiersprache Objective-C, der sich in Visual Studio 2015 integriert
  2. Eine Laufzeitumgebung für Objective-C
  3. Eine Implementierung der iOS-API, wobei noch einige wichtige Funktionsbereiche wie Storyboards, MapKit und Autolayout sowie die Unterstützung für Adressbuch und Medien in der aktuellen Beta-Version fehlen.
  4. Werkzeuge für Visual Studio zum Import von XCode-Projekten

Der Compiler für Objective-C ist nicht Open Source.

Die resultierende App ist eine Windows App, die unter Windows 8.1 und Windows 10 auf x86 und X64-Prozessoren läuft. Die Unterstützung für ARM-Prozessoren ist geplant. Konvertierte Apps laufen nicht in einem isolierten Container (Sandbox), sondern haben vollen Zugriff auf die APIs von Windows. Microsoft stellt entsprechende Projektionen der Windows Runtime Library (WinRT) nach ObjectiveC bereit. Es ist damit auch möglich, Microsofts Oberflächenbeschreibungssprache XAML in einer konvertierten App zu verwenden, auch integriert mit Apples User Interface Kit (UIKit) in einer Ansicht.

Die endgültige Version der Windows Bridge für iOS soll im Herbst erscheinen und von einem Update für Visual Studio 2015 begleitet werden. Ein analoges Produkt für Android Apps (Windows Bridge for Android, alias Project Astoria) ist ebenfalls in Arbeit, wobei Microsoft hier den Zugang nur Entwicklern gewährt, die sich dafür explizit beworben haben. Eine öffentliche Beta-Version soll es im Herbst geben.

()