Uber kulturelle Unterschiede

Der Name Uber kommt von dem deutschen "über", das im US-Amerikanischen als Steigerungsform verwendet wird, wie in "uber awesome". Das ist auch der Grund warum das 'U' wie bei "U-Bahn" und nicht wie bei "You" ausgesprochen wird ("Ü" ist dann nicht nur zum Schreiben, sondern auch zum Sprechen zu kompliziert).

Wirklich spannend fand ich aber den Umgang mit der Fahrdienst-App. Der Grund, warum meine amerikanischen Kollegen Uber lieben, liegt vorrangig darin, dass durch die Bestellung über die App im Netz nachverfolgt werden kann, wer in welchem Auto sitzt. Das heißt, meine Kollegen fühlen sich wesentlich sicherer in einem Uber-Auto als in einem Taxi. Wörtlich: "Wenn mich der Taxifahrer ausraubt, zusammenschlägt und in einen Graben wirft, so weiß niemand, dass ich überhaupt in einem Taxi saß, geschweige denn in welchem." Auch den Uber-Fahrern geht es so, dass sie sich aufgrund der Nachverfolgung sicherer als im Taxi fühlen, wie mir von einem Fahrer erklärt wurde.

Das heißt, Sicherheit steht absolut im Vordergrund. Aus meinem deutschen Blickwinkel erwähnte ich dann die Datensicherheit und meinte, dass mir die Nachverfolgung vielmehr Sorgen bereitet (neben dem einen oder anderen Thema wie Mindestlohn etc.). Ich wies darauf hin, dass unklar ist, wer alles Zugriff auf die Daten hat und wer damit auch weiß, wann ich von wo nach wo fahre und inwiefern diese Daten missbraucht werden. Meine Kollegen kamen daraufhin zwar kurz ins Grübeln (ganz offensichtlich war ihnen der Gedanke davor nicht gekommen), waren sich aber einig, dass die physische Sicherheit im Vordergrund steht. Das ist natürlich auch darauf zurückzuführen, dass allgemein Taxen nicht als sicher betrachtet werden (worüber wir uns in Deutschland wiederum weniger Gedanken machen), auch wenn mir kein amerikanischer Kollege aus erster Hand von einem Vorfall berichten konnte.

Auf der anderen Seite gibt es aber bereits Nachweise für den Uber-Datenmissbrauch, der in den USA jedoch weder ein großes Thema war noch ist. ()