Googles Smartphone-System: Android M heißt Marshmallow und trägt Nummer 6.0

Google hat die finale Version des SDKs für Android M herausgebracht und nebenher zwei Details verraten: Diese Version wird Android 6.0 Marshmallow heißen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 448 Kommentare lesen
Android Marshmallow
Lesezeit: 3 Min.

Eigentlich hat Google im Entwickler-Blog nur die Beta-Phase des SDKs für die nächste Android-Version beendet und die nächste Preview-Version von Android M veröffentlicht, aber nebenher zwei Details zu Android M verraten: Es wird Android 6.0 Marshmallow heißen. Damit überspringt Google wie bei Android 3 einige Schritte und geht direkt von Android 5.1 zu 6.0 über. Dass der Codename mit M beginnt und eine Süßigkeit bezeichnet, ist Brauch bei Google – immerhin ist es kein Markenname wie einst bei Kitkat.

Das SDK trägt wie erwartet die API-Nummer 23. Gegenüber dem letzten Update hat sich laut Blog kaum etwas getan: Feintuning beim neuen Permission-System und der Fingerprint-API vor allem. Auch eine neue v23 der Android Support LIbrary ist enthalten. Die Images für die Preview 3 von Android M stehen fürs Nexus 5, Nexus 6, Nexus 9 und den Nexus Player zum Download bereit.

Android 6 Marshmallow (18 Bilder)

Android M - Developer Preview

Das Material Design hat sich von Android Lollipop zu M nur in einigen Details verändert...

Mit Android M will es Google Anwendern künftig erlauben, Apps bestimmte Berechtigungen zu entziehen – darunter beispielsweise den Zugriff auf Kontakte oder den aktuellen Standort. Außerdem erweitert Google in Android M den Info-Assistenten Google Now: Zur universellen Übersicht mit Infos zu Sportergebnisse des Lieblingsclubs, Staus auf der täglichen Pendelstrecke oder interessanten Online-Artikeln gesellt sich jetzt der Assistent "Now on Tab". Damit will Google schon vor dem Anwender erfahren, welche Informationen dieser als nächstes braucht. Insgesamt rücken Betriebssystem und Apps in Android M näher zusammen.

Android M - Entwicklerversion im Überblick (13 Bilder)

Android M - Entwicklerversion im Überblick

Das nächste Android: Auf der Google I/O gab es einen ersten Ausblick auf Android "M" zu sehen.

Außerdem verbessert Android M die Anbindung einer SD-Karte. Es ist nun möglich, die Karte als offiziellen Speicher einzubinden, sodass alle Apps drauf zugreifen können. Auch lassen sich Apps auf die SD-Karte verschieben. Seit Android 3.0 sind SD-Karten nur umständlich nutzbar, mit Android 4.4 hat Google den Zugriff weiter eingeschränkt.

Die Speicherkartenanbindung von Android M (7 Bilder)

Beim Anstecken von USB-Geräten fragt Android M nach, was es tun soll: Den Speicher wie bisher als "tragbaren Speicher" benutzen, dann können nur wenige Android-Apps drauf zugreifen. Oder neu, als internen Speicher (adoptable storage): Dann formatiert Android die Karte und man kann sie wie internen Speicher für Apps und Daten nutzen. Endlich. Bei SD-Karten dürfte das ähnlich sein, allerdings wissen wir noch nicht, ob und wann diese Nachfrage kommt.

In der Preview 2 von Android M hatte google bereits einige Details der neuen Rechteverwaltung von Android M verändert. Einige weitere Aktionen darf nun jede App ohne Rückfrage durchführen, beispielsweise einen Fingerabdruck-Sensor verwenden oder das WLAN ein- und ausschalten. Der Schreibzugriff auf SD-Karten und USB-Geräte hingegen erzeugt nun eine Rückfrage beim Nutzer. Die Sicherheitseinstellungen gelten nun auch für vorinstallierte Apps, auch diese müssen also beispielsweise SD-Zugriffe vom Nutzer genehmigen lassen. Zudem kann eine App abfragen, ob der Nutzer ihr ein Recht schonmal verweigert hat. Google stellt sich vor, dass die App dann eine Erklärung liefern könnte, wofür sie das Recht benötigt.

[Update 18.08.2015 09:43]

Infos und Bilderstrecken zu den bisherigen Previews von Android M hinzugefügt. (jow)