Der eigene Look mit Texturen

Für ihre Bilderserie „Rügen, eine Winterreise“ hat Fotografin Jana Mänz einen besonderen Look entwickelt, der ihren Fotos eine „neue Wirklichkeit“ gibt. In diesem Praxisbeitrag verrät sie anhand des Bildes „Schwanensee“, wie während der Nachbearbeitung in Lightroom und Photoshop aus dem Originalfoto ein künstlerisches Werk entsteht. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Einsatz von Texturen.

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Lesezeit: 16 Min.
Von
  • Jana Mänz
Inhaltsverzeichnis

Die Halbinsel Mönchgut im Südosten Rügens gehört zu meinen Lieblingsplätzen. Sie unterscheidet sich naturräumlich sehr vom Norden Rügens. Die Landschaft ist weitläufiger, offener und lieblicher. Sie strahlt im Winter eine unglaubliche Ruhe aus, die nur durch den Gesang der überwinternden Schwäne unterbrochen wird. Das Foto habe ich an einem sehr kalten Wintertag im Rahmen meines Projekts „Rügen, eine Winterreise“ aufgenommen. Ich wollte darin die Flugbewegungen der Salzwasserschwäne festhalten. Der Winterseewind war schneidend, auch wenn die Sonne die See in ein goldenes Licht tauchte, sodass es überall funkelte und glitzerte. Da ich das Foto um die Mittagszeit mit direktem Gegenlicht aufgenommen habe, liegt das Raw-Bild in sehr kalten Farben vor. Doch vor Ort habe ich das ganz anders empfunden, da die schräg stehende Wintersonne alles in ein goldenes Licht tauchte. Diese Stimmung wollte ich nun mit Hilfe der Bildbearbeitung wiederherstellen.

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In Lightroom habe ich zunächst die grundlegende Entwicklung der Aufnahme sowie die Auswahl des passenden Ausschnitts vorgenommen. Der Weißabgleich bestimmt bereits die Tendenz für die Grundstimmung des Bildes. Statt eines Presets habe ich in Lightroom für dieses Bild unter Kamerakalibrierung das Profil Landscape v4 ausgesucht, um den Landschaftscharakter in den Farbwerten zu optimieren.

Schwanensee. Blick auf den Zicker See, weitere Infos zu dem Naturschutzgebiet Mönchgut Nikon D700 | 50 mm 1:1.4 | ISO 400 | f/8.0 | 1/5000 s | Rügen: 54.292080, 13.67948

Mit den Kamera-Kalibrierungsprofilen versucht Lightroom, die Farben an die herstellerspezifische JPEG-Entwicklung in der Kamera anzugleichen. Je nach Kamerahersteller werden unterschiedliche Profile in Lightroom angezeigt. Diese funktionieren jedoch nur bei Raw-Formaten. Normalerweise nutze ich die vorgegebenen Profile eher selten, meistens belasse ich die Kamerakalibrierung auf dem Wert Adobe Standard. Sonst verwende ich für die Grundstimmung häufig eigene Presets oder welche aus dem Internet. Tolle Presets gibt es zum Beispiel von WhoisWolf. Generell verwende ich jedoch kein einziges Preset ohne eigene weiterführende Veränderungen. Ein Preset - ob kostenlos oder kostenpflichtig - ist für mich stets eine Möglichkeit, eine erste Grundstimmung, ein Empfinden auszudrücken.