Ashley-Madison-Hack zieht weite Kreise

Ein weiterer Schwung der erbeuteten Daten mit unzähligen Interna hat seinen Weg ins Internet gefunden und Ashley Madison übt sich in Schadensbegrenzung. Mittlerweile haben sich zudem verschiedene Anwälte und das Pentagon zu Wort gemeldet.

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Ashley Madison
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Die Hacker des Impact Teams haben einen weiteren Auszug aus dem erbeuteten Daten-Paket des Seitensprung-Portals Ashley Madison veröffentlicht. In dem 20 GByte großen Archiv sollen sich dem Medien-Portal Motherboard zufolge vorwiegend interne Geschäfts-Daten des Betreibers Avid Live Media (AVL) befinden. Darunter der Source Code der Webseite und das E-Mail-Archiv des AVL-Chefs Noel Biderman. Die Sicherheitsforscher von TrustedSec halten die Daten für echt.

AVL versucht sich nun in Schadensbegrenzung und beansprucht das Digital Millennium Copyright Law (DMCA) für sich, um die von den Hackern kopierten Daten aus dem Internet zu entfernen. Das Gesetz soll eigentlich juristische Verfolgungen von Urheberrechtsverletzungen stützen.

Dennoch ist die Methode in vielen Fällen erfolgreich und Webseiten zum Durchsuchen des veröffentlichten Archivs, wie etwa www.checkashleymadison.com, dürfen ihren Service nicht mehr anbieten. Auch Twitter-Nutzer sollen betroffen sein und einige Beiträge wurden entfernt, berichtete Motherboard.

In den USA musste nun der TV-Schauspieler Joshua James Duggar seine Karriere an den Nagel hängen; eigenen Angaben zufolge hatte der bekennende Christ zwei Accounts bei dem Seitensprung-Portal. Auf Reddit fürchtet indes ein schwuler Nutzer des Portals aus Saudi Arabien um sein Leben, denn Homosexualität wird in seinem Land mit dem Tod bestraft.

Verschiedene Anwaltskanzleien in Kanada haben AVL mit einer Sammelklage konfrontiert und fordern 750 Millionen kanadische Dollar ein, berichtete die National Post. Der Kläger ist ein Nutzer des Portals. Die Anwälte sind eigenen Angaben zufolge mit rund 50 weiteren Betroffenen in Kontakt, wollen deren Identitäten aber aus Sicherheitsgründen geheim halten. Aktuell gehe die Klage nicht über die Grenzen Kanadas hinaus.

Wie CNN berichtet, befürchtet das Pentagon derweil Erpressungen und ermittelt in den eigenen Reihen. Denn in der veröffentlichten Datenbank sollen sich auch 15.000 E-Mail-Adressen der US-Regierung und -Militär befinden.

Im Juli wurde das Seitensprung-Portal Ashley Madison gehackt und die Angreifer haben eigenen Angaben zufolge Daten von rund 36 Millionen Nutzern abgezogen. Anschließend drohten sie AVL mit der Veröffentlichung der Daten, wenn der Betreiber das Portal nicht schließt. Nachdem das nicht geschehen ist, haben die Hacker angefangen, die kopierten Daten von Ashley Madsion zu veröffentlichen. (des)