USA: 11 Jahre Haft für 17-jährigen Online-Unterstützer des Islamischen Staats

Ein 17-jähriger US-Amerikaner machte online Propaganda für den islamischen Staat und gab Tipps, wie IS-Mitglieder Bitcoin und Verschlüsselung nutzen können. Nun warten über 11 Jahre Gefängnis auf ihn.

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Hacker

(Bild: dpa, Karl-Josef Hildenbrand/Symbol)

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Ein siebzehnjähriger US-Amerikaner aus dem Bundesstaat Virginia ist zu 11 Jahren und 4 Monaten Haft verurteilt worden, weil er den Islamischen Staat (IS) unter anderem über einen Twitter-Account sowie ein Blog unterstützt hat. Er soll darüber Propaganda für die verbotene Terrororganisation verbreitet haben, ferner Ratschläge zur Nutzung von Anonymisierungstools und der Kryptowährung Bitcoin, heißt es in der Mitteilung des US-Justizministeriums. Darüber hinaus soll er auch einen 18-jährigen US-Bürger radikalisiert sowie dessen Ausreise nach Syrien befördert haben, wo sich dieser vom IS rekrutieren lassen wollte.

Im Anschluss an seine Haft wird der junge Mann unter lebenslange Bewährungsaufsicht gestellt. Laut Gerichtsdokumenten, die das US-Medium Ars Technica online stellte, soll er über seinen inzwischen entfernten Twitter-Account knapp 7000 Tweets an rund 4000 Follower abgesetzt haben. Darüber habe er unter anderem Informationen verbreitet, wie sich mittels Bitcoin ein möglichst anonymes Spendensystem zur Finanzierung des IS aufbauen lasse.

In einem längerem Blog-Artikel habe er das weiter ausgeführt und die Wallet-Anwendung Darkwallet empfohlen – eine Software, die allerdings schon seit längerem im Alphastadium verharrt. Ein weiterer Blogartikel, der noch online zu lesen ist, fasst einige geläufige Tools und Dienste zur Verschlüsselung und Verschleierung von Online-Aktivitäten zusammen.

Ob der Bitcoinvorschlag des Verurteilten größere Resonanz gefunden hat, ist offen. Auch wenn zahlreiche Beobachter bereits auf die Gefahr einer Terrorfinanzierung mit Kryptogeld hingewiesen haben, sind bisher keine umfassenden Belege dafür bekannt geworden. Ein Bericht des US-Finanzministeriums vom Juni führt Bitcoin und andere Kryptowährungen zwar als "attraktive Möglichkeit“ für illegale Geldtransfers auf – ob und in welchem Ausmaß Terroristen davon Gebrauch machten, sei jedoch "unklar“. (axk)