Adblock Plus: Werbeblocker-Browser soll noch vor iOS 9 erscheinen

Adblock Plus will die iOS-Version seines hauseigenen Browsers mit integrierter Werbeblockade in Kürze veröffentlichen. Auf die mit iOS 9 eingeführte Content-Blocking-Option von Safari scheint der Hersteller vorerst nicht zu setzen.

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iOs und Android

(Bild: Adblock Plus)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker
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Der "Adblock Browser" von Adblock Plus soll in Kürze auch für iOS erscheinen. Der Veröffentlichungstermin liege voraussichtlich noch vor der Freigabe von iOS 9, wie der Hersteller auf Twitter mitteilte, Apples Update wird für Mitte September erwartet. Die Adblock-App ist ein eigenständiger Browser, der bestimmte Werbung automatisch unterdrückt. Die Android-Version des "Adblock Browser" ist als Beta bereits seit Mai erhältlich, sie basiert auf Firefox. Die finale Version erscheint ebenfalls in Kürze, möglicherweise gemeinsam mit der iOS-Version.

Mit iOS 9 öffnet Apple die iOS-Fassung des vorinstallierten Browsers Safari erstmals für Dritt-Entwickler: Diese können über Erweiterungen bestimmte Inhalte blockieren wie beispielsweise Werbeanzeigen, Bilder oder auch Cookies. Diesen Mechanismus will Adblock Plus aber offenbar nicht nutzen. Kurz nach der Vorstellung der Beta von iOS 9 im Juni hatte sich der Werbeblocker-Anbieter unzufrieden mit den Möglichkeiten von Apples Extensions-Technik gezeigt, die auf Blockade-Listen in Form einer JSON-Datei setzt und Performance in den Vordergrund stellt.

Eine Firefox-Erweiterung von Adblock Plus für Android hatte Google aus dem Google-Play-Store entfernt, da diese "einen anderen Dienst oder ein anderes Produkt stört". Der Adblock-Plus-Entwickler setzt deshalb auf einen eigenen Browser: Dies ermögliche eine bessere Integration der Blockadefunktion und weise weniger Limitierungen auf als eine Erweiterung.

Adblock Plus ist umstritten, da sich Werbeunternehmen gegen Geld in eine Freischaltungsliste aufnehmen lassen können. Kritiker bemängeln außerdem, dass die Einstufung von Werbebannern in "störend" oder "nicht störend" nicht transparent genung erfolgt. Verschiedene Medien- und Werbeunternehmen sind gegen den Hersteller Eyeo vor Gericht gezogen, eine erste Klage hatte das Landgericht Hamburg im April abgewiesen. (lbe)