Napster, Spotify & Co.: Jeder zweite will nicht für Musik-Streaming zahlen

Unter den über 46-Jährigen sind laut einer Umfrage fast zwei Drittel nicht an Bezahlangeboten interessiert.

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Frau mit Kopfhörern

(Bild: pwc.de)

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Jeder zweite Verbraucher in Deutschland ist laut einer Umfrage nicht bereit, für Musik-Streaming Geld auszugeben. Dabei unterscheide sich die Einstellung stark in verschiedenen Altersgruppen, wie eine Studie des Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers ergab. Bei den über 46-Jährigen seien fast zwei Drittel nicht an Bezahlangeboten interessiert. Für die Studie wurden im Frühjahr 2015 1023 Menschen im Alter ab 18 Jahren befragt.

Unter den jüngeren Nutzern würden hingegen über 60 Prozent für Musikübertragung aus dem Netz zahlen. Ihre Preisvorstellungen liegen jedoch deutlich unter den heutigen Tarifen der Anbieter. Knapp 30 Prozent wären bereit, bis zu 3 Euro im Monat auszugeben und 22 Prozent 4 bis 7 Euro. Die Preisspanne von 8 bis 11 Euro, in die die heutigen Abo-Preise passen, findet gut jeder Zehnte annehmbar.

Die Umsätze mit Musik-Streaming werden nach der Prognose von PricewaterhouseCoopers zum Jahr 2019 auf 426 Millionen Euro steigen – von 108 Millionen im vergangenen Jahr und 205 Millionen in diesem. Die Erlöse aus dem digitalen Vertrieb würden damit die Einbußen im Geschäft mit physischen Tonträgern wie die CD annähernd ausgleichen. Vor zwei Jahren war PricewaterhouseCoopers noch davon ausgegangen, dass dieses Jahr 88 Millionen Euro mit Musik-Streaming umgesetzt werden.

In Deutschland trug die CD zuletzt nach wie vor den Großteil des Musikgeschäfts mit einem Umsatzanteil von 60,6 Prozent. Die Rückgänge bleiben im Vergleich zu anderen Ländern bisher moderat. Laut Studien des Verbands der Musikindustrie gaben 2014 lediglich 3,7 Prozent der Bevölkerung mehr als 80 Euro für Musik aus. Sie sorgten aber für gut 46 Prozent der Umsätze. (mit Material der dpa) / (anw)