Google bestraft App-Spam

Google wird Mobil-Websites bei der Suche abstrafen, die mit großen Einblendungen auf ihre Apps verweisen - "um den Nutzer zu schützen" sagt Google, "um sein Business zu schützen" sagen Kritiker.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 68 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von

App Install Banners sollen dezenter für Apps werben

Die mobilen Seiten vieler Web-Dienste begrüßen den Besucher mit einem Popup: Ob denn der Besucher nicht die App des Dienstes installieren will? Google stören diese sogenannten Interstitial-Werbeeinblendungen, wie es in einem Posting seines Webmaster-Blogs erklärt: Wenn ein Surfer auf ein Suchergebnis klickt, soll er sofort den relevanten Content sehen, und nicht erst die Werbung.

Google hat entsprechend seine Tools angepasst, mit denen Webmaster die Mobil-Freundlichkeit ihrer Seiten begutachten lassen können. Was schwerer wiegt: Ab dem ersten November wird Googles Suchmaschine Sites, die solche Interstitials einsetzen, nicht mehr als mobilfreundlich ansehen, sprich: im Ranking abstrafen. Als weniger aufdringliche Alternative zu den Interstitials schlägt Google sogenannte App Install Banners vor, die allerdings nur von Chrome- und Safari-Browsern unterstützt werden.

Googles Werbung für die eigene Mail-App. Ob der Suchmaschinenkonzern sich künftig selbst abstraft?

Googles Schritt blieb nicht ohne Kritik. So zeigt Mike Dudas in einem Twitter-Posting eine Reihe von Interstitials, mit denen Google für seine Apps wirbt. Jeremy Stoppelman kommentiert bei Search Engine Land, dass Googles Schritt eher dazu dient, Google Search-Geschäft zu schützen: "Ein Benutzer, der eine App herunterlädt, wird in Zukunft weniger wahrscheinlich eine Google-Suche durchführen". (jo)