Highspeed-Pauschaltarif nur noch 49 Mark

Ab 1.September 2000 bietet T-Online den Zugang zum Internet ĂĽber T-DSL-AnschlĂĽsse fĂĽr nur noch 49 Mark pro Monat an.

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Zum 1.September 2000 bietet die Telekom-Tochter T-Online den Zugang zum Internet über T-DSL-Anschlüsse für einen Pauschalpreis von nur noch 49 Mark pro Monat an. T-DSL-Kunden können damit ohne Zeitlimit mit DSL-Geschwindigkeit surfen (768 kBit/s in Empfangsrichtung und 128 kBit/s in Senderichtung). Alle Surf-Entgelte sind im neuen T-Online-Tarif enthalten, die Mindestvertragslaufzeit soll ein Jahr betragen. Ebenfalls im monatlichen Grundpreis enthalten ist der T-Online PC-Schutzbrief, der wie es heißt "nahezu alle Hardware-Schäden" am heimischen Computer abdecken soll. Das Angebot umfasst ferner Software für Online-Banking und E-Mail-Kommunikation sowie eine private Homepage mit 10 MByte Speicherkapazität.

T-Online will in Zukunft vermehrt breitbandige Inhalte anbieten. Durch neue Techniken ergeben sich eine Vielzahl von Möglichkeiten wie Live-Streamings von Musik- und Sportevents oder exklusiven Interviews in TV-Qualität, meldet das Unternehmen. Darüber hinaus arbeitet T-Online derzeit an verschiedenen Eigenproduktionen im Content-Bereich, die das bestehende Angebot von Online-Spielen und Net-Events auf dem Fun & Action Portal ergänzen.

Die Grundgebühren für T-DSL-Anschlüsse, die man weiterhin von der Muttergesellschaft bekommt, sind unverändert (monatlich 14,89 Mark, respektive 9,90 Mark in Kombination mit dem ISDN-XXL-Tarif und 29,89 Mark mit Analog-Anschlüssen). Anders als das "alte" 79 Mark teure Angebot gilt der 49-Mark-Tarif jedoch nur in Verbindung mit den eigenen T-DSL-Anschluss des T-Online-Kunden. Stellt man die Verbindung über eine fremde Wählleitung (ISDN oder analog) her, so fallen die üblichen Kosten für Internet-by-Call an, also zum Beispiel 2,9 Pfennige pro Minute bei Einwahl über die Deutsche Telekom. Die 79-Mark-Flatrate ist lediglich an die Kennung und nicht an den Anschluss des T-Online-Kunden gebunden und kann an beliebigen Anschlüssen genutzt werden, etwa in Hotels.

Wohl wegen der eingeschränkten Nutzungsbedingungen bekommen Bestandskunden, die bereits die 79-Mark-Flatrate nutzen, das günstigere Angebot nicht automatisch, sondern erst auf Anfrage hin. Unternehmenssprecher Stephan Broszio sagte auf Nachfrage zu c't, dass im Laufe der nächsten Woche eine Seite auf dem T-Online-Server eingerichtet werde, auf der man die Ummeldung vornehmen könne.

"Die positiven Erfahrungen mit dem Tarif T-Online flat und der Öffnung der B-Kanalbündelung haben den Bedarf nach mehr Geschwindigkeit deutlich gezeigt. Unser neuer Tarif T-Online dsl flat erfüllt diesen Wunsch nach mehr Bandbreite in idealer Weise und eröffnet dem breiten Markt die nächste Dimension des Internet", sagte Wolfgang Keuntje, Vorstandsvorsitzender der T-Online International.

Fachleute meinen jedoch, dass man damit aber nicht nur Kundenwünschen entgegenkommt: Der neue Pauschaltarif dürfte noch mehr T-Online-Kunden weg von den herkömmlichen Anschlüssen über Wählleitungen hin zu den aus Sicht von Telefongesellschaften praktischeren Netzwerkanschlüssen auf ADSL-Basis locken und damit für Entlastung der Telekom-Vermittlungen sorgen. Viele Telekom-Vermittlungen und -Router für Wählleitungen sind anscheinend für den Flatrate-Ansturm unterdimensioniert, so dass die Erreichbarkeit des Online-Dienstes immer wieder zu wünschen übrig läßt.

Auch könnte die Einschränkung auf T-DSL-Anschlüsse Mitbewerbern wie AOL den Wind aus den Segeln nehmen, die bei jeder Preissenkung für T-Online-Kunden auf Gleichbehandlung seitens der Telekom pochen – doch weder AOL noch andere bundesweit agierende Provider bieten derzeit Internet-Zugänge über die ADSL-Leitungen der Telekom an. AOL und Co. bieten ihre Dienste weiterhin über Wählleitungen an und müssen dafür teure Durchleitungsgebühren zahlen. Gerade diese hohen Kosten dürften die T-Online-Konkurrenten daran hindern, selbst vergleichbare Flatrate-Angebote für ihre ISDN- und Modem-Zugänge anzubieten. (dz)