Bitwig Studio 1.2 Beta: Musik-DAW räumt Arrangements auf
Bislang lieĂźen sich in Bitwigs hochmoderner Digital Audio Workstation keine Tonspuren gruppieren. Die neue Beta-Version holt das jetzt nach.
Als Bitwig vor anderthalb Jahren mit seiner neuen Audio-Software DAW Studio auf den Markt kam, staunte die Fachwelt nicht schlecht. Das kleine Team ehemaliger Ableton-Mitarbeiter hatte nicht bloß eine bunte Kopie von Ableton Live entwickelt, sondern Bitwig Studio mit einigen innovativen coolen Features ausgestattet: Unter der exzellenten modernen Bedienoberfläche lassen sich VST-Effekte beliebig modular verschalten und dank der Sandbox-Methode bleibt die DAW selbst dann stabil, wenn ein Plug-in abstürzt. Linux-Musiker freuten sich zudem einen Keks, endlich eine professionelle DAW für ihr Betriebssystem zu bekommen.
Doch das kleine Team musste mit seinen knappen Ressourcen haushalten und bewies Mut zur Lücke. So ließen sich bislang – eigentlich für eine DAW unvorstellbar – einzelne Tonspuren nicht in Gruppen zusammenfassen, sodass sich Produktionen mit mehr als 20 Spuren eigentlich nicht mehr vernünftig arrangieren ließen.
Ordnung mit Chic
Jetzt hat Bitwig diese Lücke endlich geschlossen. Die just veröffentlichte Version Bitwig Studio 1.2 Beta 6 kann Spuren in Gruppen zusammenfassen. Zudem poppt nun jedes Mal ein Browser auf, wenn der Nutzer eine neue Spur anlegen oder einen Effekt hinzufügen will. In diesem sind alle möglichen Musik-Objekte, die in den Tiefen der Festplatte schlummern, in automatischen Listen kategorisiert. Diese lassen sich filtern, nach Favoriten sortieren und nach Lust und Laune umgruppieren, sodass man bald eine gute Ordnung hat. Zudem lassen sich verschiedene Templates anlegen, in denen der Nutzer häufig benutze Setups speichert, um nicht bei jedem Projekt wieder von Null zu starten.
Besitzer hochauflösender Monitore – unter Apple-Nutzern Retina-Display genannt – freuen sich zudem, dass Schriften und Linien nun nicht mehr so krümelig aussehen. Dazu sind noch einige nützliche Histogramm-Anzeigen bei den Effekten gekommen, die eine optische Kontrolle des Musik-Signals ermöglichen. Ein Oszilloskop und ein neues Delay sind auch mit an Bord.
Derzeit können nur registrierte Bitwig-Nutzer die Beta 1.2 ausprobieren. Sie lässt sich parallel zur Version 1.1 betreiben (dazu muss die Programmdatei zuweilen umbenannt werden). Allerdings lassen sich Musik-Projekte aus Version 1.2 nicht in Version 1.1 öffnen, die Beta sollte also nur zum Testen eingesetzt werden. Wenn alles gut geht, ist wohl im Oktober mit einem offiziellen Release zu rechnen. Dann wird auch die kostenlose Demo-Version (in der Projekte nicht gespeichert werden können) mit den neuen Gruppen-Funktionen bereitstehen. (hag)