Comdex/Hintergrund: KDE - 15 Freunde sollt ihr sein

Drei Ziele hat die KDE League: Den KDE-Desktop zum Standard zu machen, ihn besser als andere Desktops zu vermarkten und Drittentwickler anzulocken.

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Von
  • Detlef Borchers

Es kommt nicht alle Tage vor, dass auf einer Pressekonferenz Gleichstand herrscht: Nicht weniger als 15 Firmenvertreter saßen 15 Journalisten gegenüber, als die Gründung der KDE League bekannt gegeben wurde (wir berichteten). Ziel der Liga ist es, die Verbreitung des KDE-Desktop auf PCs, Workstations und Handhelds finanziell und marketingmäßig zu fördern.

"Entwickler lieben es, Code zu schreiben, doch niemand möchte mit der Presse reden, eine PR-Mitteilung schreiben oder einen Messeauftritt organisieren", erklärte Andreas Pour. Das soll die KDE League übernehmen, die aber nichts in dem Basar zu sagen hat, in dem der KDE-Desktop weiter entwickelt wird. Gründungsmitglieder der KDE League sind neben den KDE-Leuten selbst Borland, Caldera, Compaq, Corel, Fujitsu-Siemens, Hewlett-Packard, IBM, KDE.com, Klarälvdalens Datakonsult, theKompany.com, Mandrakesoft, SuSE, Trolltech und Turbolinux. Andere Firmen wie Red Hat sind angesprochen worden, verweigerten aber bis dato die Teilnahme an der Liga, die jeder Linux-Firma offen steht.

In ihrer Absichtserklärung zählt die KDE League drei Punkte auf, die dringlich sind: Der KDE Desktop soll der Desktop-Standard im Linux- und Unix-Umfeld für alle Machinen werden; er soll zweitens in der Lage sein, effektiv gegen andere, proprietäre Desktops seinen Platz zu verteidigen; und er soll drittens so attraktiv werden, das Drittentwickler sich auf den KDE Desktop konzentrieren. Auf der Gründungs-Pressekonferenz kündigte IBM an, in enger Zusammenarbeit mit Trolltech und Mandrake die Komponenten der Spracherkennung ViaVoice in den KDE Desktop so zu integrieren, das alle Entwickler auf diesem System aufbauen können. Von einer Freigabe als Open Source könne bei ViaVoice freilich nicht die Rede sein, betonte ein IBM-Vertreter vor der Presse. (Detlef Borchers) / (jk)