Spotify formuliert nach Kritik Datenschutz-Regeln klarer

Die erste Fassung der neuen Datenschutzbestimmungen von Spotify sorgte für Proteste wegen offenbaren Pauschalzugriffs auf Nutzerdaten. Die neue Fassung soll das jetzt besser eingrenzen und erklären.

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Spotify

(Bild: dpa, Ole Spata/Archiv)

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Nach einem Nutzer-Aufschrei über neue Regeln, die sich wie ein Blanko-Brief zum Datenzugriff lasen, bessert der Musikdienst Spotify wie versprochen nach. In dem am späten Donnerstag veröffentlichten neuen Text ist klarer eingegrenzt, wofür welche Informationen verwendet werden sollen.

So heißt es jetzt zum Beispiel, Spotify brauche Ortsdaten, weil die Deals mit der Musikindustrie oft nur für einige Regionen gelten. Deshalb müsse das Unternehmen wissen, wo sich der Nutzer gerade aufhalte. Nach dem Zugang zum Mikrofon eines Smartphones werde Spotify erst fragen, wenn man eine Funktion zur Steuerung des Dienstes per Sprache entwickeln sollte. Auch bei Zugriff auf Fotos und Kontakten werde um Erlaubnis gebeten und dabei der Nutzungszweck klar erläutert.

Spotify-Chef Ek betonte in einem Blogbeitrag, dass es keine Pflicht sei, diese Informationen mit dem Dienst zu teilen: Nutzer könnten eine einmal erteilte Erlaubnis auch wieder entziehen. Wer bereits die alte Fassung der Bestimmungen abgenickt hatte, werde automatisch auf die neue umgestellt, erklärt Ek. Eine aktualisierte deutsche Fassung der AGB und Datenschutzbestimmungen lag zur Stunde noch nicht vor.

In der vorherigen Version der Datenschutzbestimmungen erweckte das Fehlen solch präziser Einschränkungen den Eindruck, Spotify wolle sich pauschal den Zugriff auf möglichst viele Informationen sichern. Entsprechend stark war die Welle der Kritik. Spotify-Gründer und Chef Daniel Ek entschuldigte sich und versprach mehr Klarheit.

Spotify gilt als Marktführer unter den neuen Streaming-Diensten, die Musik direkt aus dem Netz abspielen. Der Service hat 75 Millionen Nutzer, von denen 20 Millionen zahlende Abo-Kunden sind. Zugleich wächst die Konkurrenz: Ende Juni stieg auch Apple in das Geschäft ein und kam in der noch laufenden Gratis-Probezeit auf elf Millionen Nutzer binnen eines Monats. (Mit Material der dpa) / (axk)