Flimmer: Die Drohne, die ein fliegendes U-Boot ist

Bei biologisch inspirierten Robotern denken wohl die wenigsten an Seevögel, die im Sturzflug die Wellen durchbrechen, um tauchend Fische zu erbeuten. Die Forscher der US-Marine allerdings schon.

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Flimmer - Drohne und U-Boot

Deltaflügel fürs Fliegen, Fächerflossen fürs Schwimmen: Die militärische Drohne Flimmer ist der Prototyp eines flugfähigen U-Boots.

(Bild: Screenshot aus dem verlinkten Video)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter König

Längst nicht jedes unbemannte Flugobjekt (Unmanned Aerial Vehicle, UAV, auch Drohne genannt) ist ein Quadrokopter, auch wenn Fluggeräte mit starren Tragflächen wie die Aerosense von Sony bei der derzeitigen Multikopterschwemme meist wenig Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ausnahmen wie die militärische Skandal-Drohne Eurohawk bestätigen da die Regel. Apropos Militär: Wissenschaftler des U.S. Naval Research Laboratory in Washington arbeiten derzeit an einer Drohne, die eine Kombination aus Deltaflügler und unbemanntem U-Boot ist. Dieser amphibische Charakter schlägt sich auch im Namen des Projekt nieder: Flimmer – als Kombination aus "Flyer" und "Swimmer".

Wie das Video eines Prototypen in Aktion zeigt, beherrscht dieser bisher zwar weder den Start aus der Tiefe des Meeres wie ein fliegender Fisch noch den Sturzflug ins Wasser mit direkt anschließendem Abtauchen in die Tiefe. Da haben die zu Beginn des Videos bemühten Seevögel immer noch den Schnabel vorn. Stattdessen sieht man den Prototypen auf der rauen Oberfläche des Potomac wassern, dann gibt es einen Schnitt zu anderen (flügellosen) Exemplaren, an denen die Forscher den Vortrieb unter Wasser erproben. Wenn Flimmer aber einmal serienreif ist, soll die Amphibien-Drohne in der Luft rund 90 km/h und getaucht rund 17 km/h erreichen. Mit Sensoren bestückt könnte das Gerät dann beispielsweise U-Boote verfolgen oder sich auf die Jagd nach Öl-Lecks auf dem Meeresboden wie nach dem Deepwater-Horizon-Debakel machen – je nachdem, wer dann die Einsatzkommandos gibt. (pek)