Bitcoinbörse Mt. Gox: Ex-Chef Karpeles wegen Veruntreuung angeklagt

Die Luft wird dünner für Mark Karpeles, den Ex-Chef der spektakulär untergegangenen Bitcoin-Börse Mt. Gox: Nachdem er Anfang August in Tokyo verhaftet wurde, wird er nun von den japanischen Strafverfolgern wegen Veruntreuung angeklagt.

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Bitcoin

(Bild: dpa, Jens Kalaene)

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Der ehemalige Chef der untergegangenen Bitcoin-Börse Mt. Gox wird in Japan wegen Veruntreuung angeklagt, wie die Nachrichtenagentur AFP meldet. Demnach wird ihm unter anderem vorgeworfen, in den Börsensystemen Daten manipuliert und Bitcoins im Wert von mehreren Millionen US-Dollar in die eigene Tasche gesteckt zu haben. Weiteren Berichten zufolge werden ihm Unterschlagungen in Höhe von insgesamt 50 Millionen US-Dollar vorgeworfen.

Anfang August war Karpeles in Tokyo verhaftet worden und wurde ohne formelle Anklage zunächst sechs Wochen lang in Gewahrsam gehalten, was nach japanischem Recht möglich ist. Am Freitag blieb Karpeles offenbar noch in Haft, kann aber bis zu einem Prozess auf freien Fuß gesetzt werden. Die Ermittler verdächtigen ihn Berichten zufolge, Guthaben von Accounts manipuliert und Kundengelder in eigene Firmen abgezweigt zu haben.

Seine Bitcoin-Börse Mt. Gox, einstmals wichtigster Tauschplatz für das Kryptogeld Bitcoin, ging Anfang 2014 insolvent. Nach Darstellung von Karpeles hatten unbekannte Hacker die Börse um insgesamt 650.000 Bitcoins erleichtern können. Ursprünglich hatte er den Schaden auf 850.000 Bitcoins beziffert, dann aber noch überraschend 200.000 Bitcoins aus "alten Wallets“ präsentiert. Nicht wenige Beobachter in der Bitcoin-Community hatten Karpeles von vorn herein als Schuldigen für den Börsenuntergang gesehen. (axk)