Google und Twitter bauen Publishing-Plattform

Eine Art Artikel-Cache soll das Laden von Nachrichten auf mobilen Geräten wesentlich beschleunigen. Das offene Projekt ist zudem ganz offensichtlich ein Angriff auf andere, geschlossene Plattformen wie Facebooks Instant Articles.

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Smartphone

(Bild: Facebook)

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Google hat sich mit Twitter und einer Reihe von Medienunternehmen zusammengetan, um eine Art Artikel-Cache zu bauen, der es insbesondere für mobile Nutzer wesentlich schneller machen soll, News und Magazinartikel zu laden. Das berichten re/code und die New York Times unter Berufung auf Personen, die mit dem Projekt vertraut sind. Wann immer ein mobiler Surfer in einer Web-Suche oder bei Twitter auf einen Link zu einem mit dem System bereitgestellten Artikel klickt, soll dieser innerhalb von "ein paar Millisekunden" bereitstehen, nicht wie derzeit üblich innerhalb von mehreren Sekunden.

Es sind noch nicht viele technische Details zu dem Projekt bekannt, und vieles sei laut den Quellen der New York Times noch im Fluß. Medienunternehmen sollen ihre Seiten dafür aber kaum verändern müssen, damit sie mit dem neuen Verfahren zur Verfügung gestellt werden können. Das System greift laut dem re/code-Artikel auf Kopien der Artikel zurück, die in einem Cache liegen. Von Twitter und Google gab es bisher noch keinen Kommentar zu dem Projekt.

Derzeit arbeiten Twitter und Google nur mit wenigen Medienunternehmen zusammen. Ziel ist es aber, einen Standard zu schaffen, der allen Publishern zur Verfügung steht. Offenbar ist diese offene Plattform also auch eine Kampfansage an geschlossene Plattformen, etwa die von Apple, Snapchat und Pinterest, vor allem aber an Facebooks Instant Articles. Auch die Publishing-Plattform von Facebook, die unter anderem Spiegel und Bild testen, soll das Laden von Artikeln wesentlich schneller machen. "Google und Twitter sind recht ängstlich, dass Publisher beginnen, für Facebook zugeschnittene Inhalte zu produzieren, und sie werden erst im Nachgang bedient" zitiert der New-York-Times Artikel den Brachenbeobachter Danny Sullivan von Search Engine Land. (jo)