Facebook: Neue Maßnahmen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit – vielleicht irgendwann

Facebook hat heute "neue Maßnahmen zur Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus" angekündigt. Wer angesichts vieler menschenverachtender Kommentare auf der Plattform konkrete, sofortige Schritte erwartet, wird aber enttäuscht.

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Seit Monaten nutzen rechte Kreise Facebook, um die Plattform mit ausländer- und flüchtlingfeindlichen Hasstiraden zu überfluten. Nach massiver öffentlicher Kritik hat Facebook jetzt neue Maßnahmen zur Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus angekündigt. Doch wer jetzt konkrete Maßnahmen erwartet, mit denen Hetzer zum Beispiel von der Plattform verbannt werden können, wird enttäuscht.

Statt dessen spricht stellt das Unternehmen eine "angestrebte Partnerschaft mit der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM), einer führenden deutschen Organisation im Bereich Internetsicherheit" in Aussicht. Was diese angestrebte Partnerschaft konkret bringen soll, wird nicht erklärt. Statt dessen verweist Facebook auf das eigene "Facebook Community Operations-Team", zu dem auch Muttersprachler gehören – das in der Vergangenheit aber den rechten Mob auf der Plattform nicht wirksam bekämpft hat.

Zudem ist vom "Aufbau einer Task-Force zum Umgang mit Hassrede im Internet" die Rede: "Facebook ist überzeugt, dass der Austausch und Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, NGOs und Politikern der beste Weg ist, um komplexe Herausforderungen wie Hassrede im Internet aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und anzugehen". Ziel der Gruppe sei es, "geeignete Lösungen zu erarbeiten". Einen zeitlichen Horizont benennt Facebook nicht.

Am konkretesten wird das Unternehmen noch bei der Ankündigung, eine breite "Kampagne zur Förderung von Counter Speech in Deutschland" aufzubauen. Dabei will das Unternehmen "interessierten Organisationen Best Practice Beispiele aus der ganzen Welt zum effektiven Einsatz von Counter Speech zur Verfügung stellen". Organisationen in Deutschland will man dabei "unterstützen, die Plattform noch besser für ihre Initiativen einzusetzen und sie dazu zu befähigen, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit mit größtmöglicher Wirkung zu bekämpfen". (jo)