Euromold: Immer mehr 3D-Drucker mit Laser-Technik

Die großen Namen fehlen auf der ersten Euromold in Düsseldorf, aber trotzdem gibt es einiges an 3D-Druckern zu sehen. Auffallend ist, dass immer mehr professionell aufgebaute Geräte vorgestellt werden.

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Eurmold: Immer mehr 3D-Drucker mit Laser-Technik

Der Drucker S1 von Sintratec kann sich nicht nur von außen sehen lassen...

(Bild: Ralf Steck)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Ralf Steck

Auf der ersten Euromold in Düsseldorf vermisste der Besucher die großen Namen aus dem High-End-3D-Druckbereich wie EOS oder Voxeljet, auch Stratasys und deren Tochter Makerbot zeigten sich nicht. Doch kleinere Anbieter waren in Halle 15 reichlich vertreten, es gab einige Neuheiten zu sehen. Ein klarer Trend geht hin zu professionell aufgebauten Geräten. Neben die bisher fast ausschließlich angebotenen FDM-Geräte treten Drucker mit Pulver-Lasersintertechnologie (Direct Laser Sintering, auch SLS, Selective Laser Sintering) oder Harz/Laser (SLA).

... sondern auch von innen.

(Bild: Ralf Steck)

So präsentierte der italienische Druckerhersteller Sharebot mit dem Snow-White einen SLS-Drucker, der eine breite Palette von Pulvern verarbeiten soll. Sämtliche Druckeinstellungen lassen sich frei wählen. Natürlich bietet Sharebot auch eigene Pulver und die zugehörigen Parametersätze an, mit denen der Anwender sofort drucken kann. Als Anschauungsobjekt wurde unter anderem ein Teil aus Alumide gezeigt, einem aluminiumgefüllten Polyamidpulver (PA12). Der Bauraum ist 100 × 100 × 130 Millimeter groß, die Schichtdicke je nach Pulver zwischen 0,4 und 0,04 Millimeter. Sharebot zeigte zudem die Andromeda, einen SLA-Drucker, der mit Harz arbeitet, aber derzeit noch im Prototypenstadium steckt.

Lisa von Sinterit

(Bild: Ralf Steck)

Aus Polen reiste Sinterit mit dem SLS-Printer Lisa an. Das Gerät verarbeitet ebenfalls Polyamid PA12 und bietet einen Bauraum von 130 × 170 × 130 Millimeter. Das Gerät basiert auf einem LED-Laser und erreicht Schichtdicken bis 0,06 Millimeter. CEO Pawel Szczurek ist stolz darauf, dass das eigene Druckverfahren in einem breiteren Druckfenster funktioniert als dies bei anderen Druckern der Fall ist. Damit sei die Verwendung unterschiedlicher Pulver weniger schwierig. Das Gerät ist für 6990 Euro (zuzüglich Mehrwertsteuer) verfügbar.

Der Schweizer Hersteller Sintratec setzt ebenfalls auf das SLS-Verfahren. Das Crowdfunding-finanzierte Unternehmen präsentierte die neueste Generation Sintratec S1. Im Gegensatz zum bisher erhältlichen Sintratec Kit ist der S1 kein Bausatz, sondern ein Fertiggerät. Technische Daten hat das Unternehmen noch nicht öffentlich gemacht, der Bauraum dürfte jedoch etwa im Bereich der anderen genannten Geräte liegen. Die ersten Geräte sollen Anfang 2016 ausgeliefert werden. Das Kit-Modell kostet 4999 Euro (zuzüglich Mehrwertsteuer), auf der Messe galt ein Sonderpreis von 4499 Euro.

Auch im FDM-Bereich gab es Neuigkeiten, so zeigte der Wiesbadener Bürogroßhändler Gerth den Up Box des australischen Herstellers 3D Printing Systems. Der zielt auf professionelle Anwender. In einem schicken schwarzen Gehäuse verbirgt sich ein Bauraum von 255 × 205 × 205 Millimeter. Das Gerät besitzt einen Sensor zum automatisierten Kalibrieren des Druckbetts. Der Drucker verarbeitet neben dem eigenen PLA- und ABS-Filament – ein Heizbett ist vorhanden – aber auch beliebiges anderes 1,75mm-Filament. (mho)