Information Warfare: Bits statt Bomben
Das US Space Command soll Angriffsmöglichkeiten auf Computernetze entwickeln.
Im Oktober des letzten Jahres hatte das US Space Command die Verantwortung für die Verteidigung der Netzwerke des amerikanischen Militärs übernommen. Seit 1. Oktober dieses Jahres werden hier auch Konzepte für "Informationsangriffe" erarbeitet. Im Zentrum steht dabei die Entwicklung von Mitteln, um Netzwerke des Gegners lahmzulegen, zu stören oder in ihrer Leistungskraft herabzusetzen.
Man habe schon länger Informationstechnologien benutzt, um "legale" militärische Ziele zu verfolgen, beispielsweise die Störung von Radiofrequenzen oder die Durchführung von elektronischen Gegenmaßnahmen. Jetzt aber gehe es um die Ausarbeitung von Mitteln, um "unserem Gegner die Möglichkeit zu nehmen, mit Computernetzen militärische Operationen durchzuführen". Geschehen soll dies unter der Bezeuchnung "Computer Network Attack" oder "CNA".
Mögliche CNAs würden allerdings nicht vom Hauptquartier des Space Command in Colorado Springs ausgeführt werden, sondern von "Soldaten auf dem Schlachtfeld". Die Aufgabe des Space Command sei es festzulegen, welche Informationswaffen verfügbar sind oder entwickelt werden können, diese Angriffswaffen zu testen und sie den Soldaten in die Hände zu geben. CNA werde allerdings nicht "kinetische" Waffen wie Kugeln oder Bomben ersetzen, sondern sie nur verbessern. Man habe bereits "von Fall zu Fall" Angriffe auf Netzwerke durchgeführt. Auch im Kosovo-Krieg habe man dies gemacht, doch seien hier die Einsatzmöglichkeiten begrenzt gewesen, weil das serbische Militär nicht sehr stark von Informationssystemen abhängig gewesen sei. Das Space Command betont, dass "die USA CNA nur nach einer sorgfältigen politischen Abwägung und rechtlchen Überprüfung" einsetzen werde.
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