AT&T erwägt Spin Off der Ferngesprächssparte

Der US-Telekommunikationskonzern AT&T erwägt einen Börsengang oder den Verkauf seiner Ferngesprächssparte.

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Von
  • dpa

AT&T, der größte Telefonkonzern der USA, erwägt den Börsengang oder den Verkauf seiner Ferngesprächssparte. Wie die Financial Times in ihrer Freitagsausgabe berichtet, will der Konzern damit eine Konzentration auf schneller wachsende Geschäftsbereiche erreichen. Damit versucht Michael Armstrong, Chef von AT&T, dem rapiden Kursverfall der Aktien des Telefongiganten entgegenzuwirken: Seit dem Hoch bei rund 60 US-Dollar Ende März fällt der Kurs an der New Yorker Börse kontinuierlich und ist mittlerweile bei gut 30 US-Dollar angelangt. Für dieses Jahr rechnen Analysten mit einem Einnahmerückgang gegenüber dem letzten Jahr von 16 Prozent, erwarten aber im folgenden Jahr wieder wachsende Erträge.

In dem nur noch langsam wachsenden US-Ferngesprächsgeschäft für Privatkunden, einem Markt mit 80 Milliarden US-Dollar Gesamtumsatz, liefern sich die drei Branchenführer AT&T, WorldCom und Sprint erbitterte Preiskämpfe. AT&T ist mit 60 Prozent Marktanteil der größte Anbieter. Dagegen wachsen die Mobilfunkbranche, das Internet- sowie das amerikanische und das internationale Datenübermittlungsgeschäft für Unternehmen rasant. AT&T hatte Ende März bereits so genannte Tracking-Aktien für seinen Mobilfunkbereich geschaffen. Tracking-Aktien lassen die Aktionäre an dem geschäftlichen Ergebnis eines Unternehmens partizipieren, repräsentieren jedoch kein Eigentum an der Gesellschaft.

Sollte AT&T seine Ferngesprächs-Sparte für Privatkunden mit Tracking-Aktien an die Börse bringen, bliebe die Gesellschaft weiter im Besitz von AT&T. Die Aktionäre der neuen Firma profitierten mit Dividenden und potenziell steigenden Aktienkursen von der neuen Gesellschaft. AT&T bekäme seinerseits Geld für die Expansion in interessanteren Geschäftssparten in die Kasse. Einen Verkauf der Ferngesprächssparte von AT&T halten amerikanische Telekommunikations- und Wall-Street-Fachleute hingegen für weniger wahrscheinlich. (dpa) (chr)