NASA-Sonde New Horizons: Blauer Himmel über dem Pluto

Langsam aber weiterhin kontinuierlich sendet die NASA-Sonde New Horizons Daten und Bilder ihres Vorbeiflugs am Pluto zur Erde. Eine Gegenlichtaufnahme enthüllt nun, dass die dünne Atmosphäre des Zwergplaneten blau erscheint.

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Pluto

Die Atmosphäre des Pluto im Gegenlicht der Sonne

(Bild: NASA/JHUAPL/SwRI)

Lesezeit: 2 Min.

Der atmosphärische Schleier um den Zwergplaneten Pluto erscheint im Gegenlicht der Sonne tiefblau. Das geht aus neuen Aufnahmen hervor, die die NASA-Sonde New Horizons zur Erde gesendet hat. Für das neue Bild des Pluto im Gegenlicht der Sonne wurden Aufnahmen im roten, blauen und infraroten Spektrum übereinander gelegt. Die Wissenschaftler geben sich ob der Erkenntnis über die Farbe der Atmosphäre euphorisch, können sie daraus doch Rückschlüsse auf deren Zusammensetzung schließen.

Den Forschern zufolge sind wohl sogenannte Tholine für die Farbe des Schleiers verantwortlich. Die entstehen, wenn das Sonnenlicht Stickstoff- und Methan-Moleküle hoch oben in der Atmosphäre aufbricht und deren Überreste herabsinken und miteinander reagieren. Dieser Prozess sei bereits in der Atmosphäre des Saturnmonds Titan beobachtet worden.

Pluto-Sonde New Horizons (67 Bilder)

Plutos Oberfläche
(Bild: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute)
Pluto-Mission New Horizons

Fast zehn Jahre lang flog die NASA-Sonde New Horizons zum Pluto. Als erste Sonde überhaupt passiert sie den Zwergplaneten, um ihn aus der Nähe zu erforschen.

Eine zweite wichtige Erkenntnis der vergangenen Tage ist demnach der Fund von mehreren Vorkommen von Wassereis auf auf der Oberfläche des Pluto. Die wurden in den Daten des Spektroskops Ralph entdeckt. Interessanterweise korrespondierten diese Flächen mit den Gebieten, die auf den bereits veröffentlichten Farbbildern des Pluto leuchtend rot erscheinen. Für diesen überraschenden Zusammenhang habe man noch keine Erklärung, so die Forscher. Außerdem müsse an noch herausfinden, warum genau das gefrorene Wasser genau dort auftritt, wo man es nun gefunden hat, nicht aber anderswo.

Die NASA-Sonde New Horizons ist inzwischen 5 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Am 14. Juli war sie als erstes menschengemachtes Objekt am Pluto vorbei gerast. Zwar entfernt sich New Horizons seit Wochen schon wieder mit großer Geschwindigkeit von dem Zwergplaneten, aber die Übertragung all der gesammeltem Daten wird noch Monate dauern. Grund ist die geringe Übertragungsgeschwindigkeit von rund 1 kbit/s. (mho)