CPU aus 13 alten TTL-ICs
Steve Chamberlin von Big Mess o' Wires ist Minimalist: Seine Lochrasterplatinen-CPU kommt mit einer Handvoll Gatter in nur 13 klassischen TTL-ICs der 74er-Reihe aus.
- Carsten Meyer
Steve's "Nibbler"-Projekt war eigentlich als edukatives Beispiel gedacht, erfreut sich aber inzwischen einer wachsenden Fangemeinde: Die Logik seiner 4-Bit-CPU besteht ausschließlich aus alten TTL-ICs, mit einigen -zig Gattern und Flipflops. Lediglich der Mikrocode des CPU-Kerns ist in modernen EEPROMs gespeichert. Wie die modernern AVR-Controller ist die CPU in Harvard-Architektur ausgeführt, also mit getrennten Programm- und Datenbussen.
Der Gegenentwurf zu modernen Prozessoren mit ihren Milliarden an Gatterfunktionen läuft allerdings nur mit 2,5 MHz und adressiert bescheidene 4 KByte RAM. Das reicht aber immerhin aus, um ein 16×2-LCD anzusteuern, ein paar Taster abzufragen und einfache Spiele ablaufen zu lassen, sogar mit Soundeffekten auf einem angeschlossenen Piepser.
Ein Besuch von Big Mess o' Wires lohnt auf jeden Fall – Steve hat auch eine Antwort auf die Frage, wie klein ein Windows-Programm wirklich sein kann oder wie man einen 68 000-Rechner auf einem Breadboard aufbaut. (cm)