Heute schon Multimedia gerochen?
Ein Prototyp des Duftcomputers "Sniffman" zeigt sich auf der Computerkunstmesse Cynet Art in Dresden im Einsatz.
Ob Internet, Kino oder Fernsehen – visuelle Reize und mehr oder minder satter Sound berieseln uns bereits über sämtliche Kanäle. Andere Sinne hingegen wurden bislang "sträflich" vernachlässigt – denken einige Hersteller und machen sich daran, Multimedia riechbar zu machen.
Die Münchener Firma Ruetz Technologies zeigt auf der Computerkunstmesse Cynet Art in Dresden erstmals in Deutschland einen Prototypen ihres Duftcomputers "Sniffman" im Einsatz. Sniffman unterlegt eine Installation der Künstlerin Helga Griffiths mit dazu passenden Düften. Sie zeigt Interview-Fragmente mit reisenden Blinden, kombiniert mit Satellitenfotos von der Erde und Bildern der Reiseschauplätze.
Der Hersteller will im nächsten Jahr mit der Serienfertigung des Sniffman beginnen. Das Gerät in der Größe eines Taschenbuchs soll 100 bis 200 Mark kosten und neben Kinos auch Heim-PCs, Modenschauen und Spielekonsolen zum Duften bringen. Ruetz steht damit nicht allein auf weiter Flur. Auch die amerikanische Firma Digiscents hat das Duft-Geschäft gerochen, und israelische Forscher wollen es sogar geschafft haben, jede Art von Duft mittels einer Reihe mathematischer Algorithmen direkt zu synthetisieren.