Nutzerdaten abgegriffen: Apple entfernt 256 problematische Apps aus dem App Store

Ein chinesisches Werbenetzwerk soll unter anderem Mail-Adressen, Serienummern und Listen installierter Apps abgefragt haben, obwohl dies die Regeln des iPhone-Herstellers untersagen. Dazu wurden offenbar private APIs missbraucht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 22 Kommentare lesen
App Store China

App Store in China.

(Bild: Screenshot via AppAnnie)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat einem Bericht von Ars Technica zufolge mindestens 256 Apps aus dem iOS App Store genommen, die ein SDK des chinesischen Werbenetzwerks Youmi verwendet haben. Über dieses soll es unter Verwendung privater APIs möglich gewesen sein, Nutzerdaten abzugreifen, was Apple selbst aber in seinen Entwicklerregeln untersagt.

Laut einer Untersuchung der App-Analysefirma SourceDNA handelte es sich dabei unter anderem um eine Liste aller auf dem Gerät installierter Apps, die Plattformseriennummer des Geräts (allerdings nur unter älteren Versionen von iOS), eine Liste der Hardwarekomponenten samt Seriennummern (unter neueren iOS-Versionen) sowie die E-Mail-Adresse, die mit der Apple-ID des Kunden in Verbindung steht.

Betroffen scheinen vor allem chinesischsprachige Apps zu sein, darunter auch die offizielle McDonald's-App für die Volksrepublik. Apple teilte in einem Statement mit, das Youmi-SDK verletzte die SIcherheits- und Datenschutzrichtlinien Apples. Aus diesem Grund seien Apps, die es enthalten, auch entfernt worden. Künftig werde man Apps mit dem SDK zudem nicht mehr akzeptieren. Apple arbeite mit den betroffenen Entwicklern zusammen, damit diese schnell Updates publizieren könnten.

Es ist unklar, wie es Youmi gelungen ist, die Nutzung der für das Abgreifen der Daten notwendigen privaten APIs vor Apples App-Store-Review-Team zu verschleiern. Normalerweise prüfen automatisierte Werkzeuge Apps auf solche Verletzungen der Entwicklerrichtlinien. In China gab es in den letzten Monaten gleich mehrere problematische Fälle im Zusammenhang mit dem iOS App Store. So gelangte über eine manipulierte Version der Entwicklungsumgebung Xcode erstmals Malware in den Softwareladen. (bsc)