The Things Network: Gateway für 200 Euro funkt 10 Kilometer weit

Vergesst WLAN, Bluetooth und LTE, jedenfalls wenn es um ein Internet der weit verstreuten Dinge geht: Mit der LoRaWAN-Technik der Things-Network-Initiative bleiben smarte Objekte über Kilometer in Kontakt.

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Gateway

(Bild: The Things Network)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter König

Die Initiatoren von The Things Network haben nicht weniger vor, als die komplette Infrastruktur für ein Funknetz unter die Leute zu bringen, sodass ein sprichwörtliches Internet der Dinge per über Crowdsourcing (und Crowdfunding) entstehen könnte. Kern des Systems, für dessen Komponenten jetzt eine Finanzierungskampagne bei Kickstarter läuft, ist der Funkstandard LoRaWAN, was für Long Range Wide-Area Network steht.

Diese Technik wurde von der LoRa Alliance spezifiziert (der auch The Things Network angehört) und stammt aus einer Zusammenarbeit von IBM und Semtech. LoRaWAN benutzt eine von drei Frequenzen, je nach Kontinent – in Europa ist es 868 Megahertz. LoRa soll trotz seiner großen Reichweite (über 10 Kilometer) mit wenig Bandbreite und wenig Energie auskommen. Als Pilotprojekt wurde in Amsterdam – wo auch The Things Network seine Basis hat – ein umfangreiches LoRa-Netz eingerichtet.

The Things Network besteht aus Hardware dreier Typen. Auf der untersten Ebene gibt es Nodes: Je ein Bewegungs-, Temperatur- und Lichtsensor in einem wasserdichten Gehäuse von der Größe einer Streichholzschachtel, samt einem Knopf, einer RGB-LED und Batterien, die ein Jahr halten sollen. Mit solchen Nodes sollen sich auf einfache Weise Internet-of-Things-Anwendungen umsetzen lassen, von der Positionsanzeige am Schlüsselbund bis zum Wasserstandsalarm, wenn das in einem entfernten Kanal angebundene Motorboot volläuft. Hierfür kann zum Beispiel die einfache Online-Programmierumgebung IFTTT (If This Then That) benutzt werden.

Auf der nächsten Ebene bietet die Initiative ein Mikrocontroller-Board namens The Things Uno an. Wie der Name nahelegt, handelt es sich um ein Arduino-Uno-kompatibles Board, auf das alle gängigen Erweiterungs-Shields passen sollen, das aber zusätzlich über LoRaWAN Kontakt zu LoRaWAN-Gateways aufnehmen können. Diese Gateways sind die dritten Module im Bunde; von ihnen schlägt man einfach per WLAN die Brücke zum Computer. Während herkömmliche Gateways für diesen Standard rund 1000 Euro kosten, bekommt man die Geräte der Things-Network-Initative für 200 Euro. Ein Node kostet 60 Euro, ein Things Uno 40 Euro, das Paket mit je einem von jeder Sorte 290 Euro. Weitere Pakete mit mehr Nodes und Unos sind ebenfalls im Angebot. Die Pläne für die Hardware sollen unter Open-Source-Lizenz veröffentlicht werden. (pek)