Datenschutz im Internet: Wunsch und Wirklichkeit
Amerikanische Meinungsforscher haben jetzt eine Studie über die Ansichten der Surfer zum Datenschutz im Internet veröffentlicht.
Das US-amerikanische Pew Internet and American Life Project hat eine Studie über die Ansichten der Surfer zum Datenschutz im Internet veröffentlicht. Befragt wurden 2.117 US-Amerikaner, davon waren 1.017 online. Ein Ergebnis: Während die meisten Surfer Bedenken haben, ihre Personendaten im Internet preiszugeben, versuchen doch die wenigsten, ihre Daten auch aktiv zu schützen.
So fordern 86 Prozent der Internet-Nutzer, dass Firmen Personendaten nur mit der Zustimmung der Surfer verwenden dürfen. Aber nur wenige haben Vorsorge gegen Datenmissbrauch getroffen: Gerade einmal 24 Prozent vermeiden selbst die Eingabe von Personendaten oder machen unrichtige Angaben; nur neun Prozent verwenden Verschlüsselungssoftware, um ihre E-Mails zu schützen, und gerade einmal fünf Prozent verwenden Anonymisierungs-Software, um die eigene Identität im Netz zu verbergen.
Die krasse Differenz zwischen Einschätzung des Datenschutzes und dementsprechenden Handeln liegt laut Studie vor allem in dem großen Unwissen der Surfer begründet. So ist über die Hälfte nicht in der Lage, Cookies zu erkennen. Gerade einmal 10 Prozent haben ihren Browser so konfiguriert, dass Cookies prinzipiell abgelehnt werden. Anderseits lehnen ebenfalls über die Hälfte die Möglichkeiten ab, die Cookies bei der Verfolgung des Surfverhaltens bieten. Sie gehen davon aus, dass Cookies den Schutz der Privatsphäre verletzen.
Zum Schutz der Privatsphäre im Netz siehe auch den Schwerpunkt Anonym durchs Netz in Ausgabe 16/2000 der c't. (axv)