Wikileaks veröffentlicht E-Mails aus gehacktem Mail-Konto des CIA-Chefs

Ein junger Hacker behauptet, CIA-Chef John Brennans privates E-Mail-Konto gehackt zu haben. Wikileaks stellt die Dokumente nun online. Die CIA sagt, nichts davon sei wirklich geheim gewesen.

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John Brennan
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Von
  • dpa
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Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat Dokumente veröffentlicht. Die Unterlagen will ein Hacker vom privaten E-Mail-Konto von CIA-Direktor John Brennan abgegriffen haben.

Unter den Dokumenten befinden sich laut Wikileaks ein Fragebogen, den Brennan zu seiner Person bei der Übernahme seines Amtes ausfüllen musste, aber auch ein Brief eines Senators zu fragwürdigen Verhörmethoden der US-Geheimdienste.

Für die Echtheit der Dokumente führte Wikileaks keine Beweise an. Die CIA erklärte in einer Stellungnahme, "das Anzapfen der E-Mails der Familie Brennan ist eine Straftat". Es gebe keine Anzeichen dafür, dass es sich bei irgendeinem der Dokumente um geheime Informationen gehandelt habe.

In dem Brief des früheren Senators Christopher Bond an weitere Mitglieder des Geheimdienstausschusses spricht er sich dafür aus, künftig nur noch explizit verbotene Verhörmethoden wie etwa Waterboarding oder Stromstöße aufzulisten und nicht die ausdrücklich in einem Handbuch des Militärs erlaubten Methoden als Maßstab zu nehmen. Dies würde die Geheimdienste in die Lage versetzen, neue Methoden zu entwickeln, die "dennoch mit dem Gesetz übereinstimmen", schrieb der Senator.

Auch eine Empfehlung der CIA zum Umgang mit dem Iran ist unter den Papieren, die Wikileaks veröffentlichte. Der Iran sei geostrategisch "von enormer Bedeutung" und die USA hätten gar keine andere Wahl, als mit Teheran auszukommen - egal, welche Regierung dort gerade an der Macht sei, heißt es in dem Papier. Alle Dokumente stammten aus der Zeit bevor Brennan CIA-Chef wurde.

Vor wenigen Tagen hatte ein junger Hacker anonym erklärt, er habe das private E-Mail-Konto des Geheimdienstchefs bei AOL gehackt und dort vertrauliche Dokumente gefunden. Er werde die Papiere veröffentlichen, weil er seine Missbilligung der US-Außenpolitik zum Ausdruck bringen wolle. (jk)