Die "Digitale Kluft" schließt sich - langsam
Die so genannte "Digitale Kluft" zwischen Menschen mit und ohne Internet-Anschluss beschäftigte in den USA schon mehrfach die Politik bis hin zu Präsident Bill Clinton.
Die so genannte "Digitale Kluft" zwischen Menschen mit und ohne Internet-Anschluss beschäftigte in den USA schon mehrfach die Politik bis hin zu Präsident Bill Clinton – besondere Förderprogramme sollten auch Haushalten mit niedrigem Einkommen die Nutzung der neuen Technologien ermöglichen. Selbst die Vereinten Nationen wollen mit einem Plan die weltweite "Digitale Kluft" beheben – denn nicht nur innerhalb einzelner Länder, sondern auch zwischen Industriestaaten und so genannter Dritter Welt klafft eine immer größere Lücke zwischen Arm und Reich, was die Nutzung des Internet angeht.
Nun wollen die Marktforscher von Media Metrix festgestellt haben, dass sich zumindest innerhalb der USA die "Digitale Kluft" schließt – wenn auch langsam. Im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahrs hätten im Juni 2000 insgesamt 50 Prozent mehr Haushalte mit niedrigem Einkommen (unter 25.000 US-Dollar pro Jahr) über einen Internet-Anschluss verfügt. Die Zahl dieser Surfer sei von 5 Millionen auf 7,5 Millionen gestiegen. Damit seien die Menschen mit niedrigem Haushaltseinkommen unter den Internet-Nutzern die am schnellsten wachsende Gruppe.
Trotzdem bleiben die Haushalte mit niedrigem Einkommen immer noch die kleinste Gruppe unter den Surfern: Sie machen lediglich 10 Prozent aller Internet-Nutzer aus. 28 Prozent der User können über ein Haushaltseinkommen von 40.000 bis 60.000 US-Dollar verfügen und stellen damit den größten Anteil unter den Surfern. Auf der anderen Seite bleibt diese Gruppe im Monatsdurchschnitt drei Stunden weniger online als diejenige mit niedrigem Einkommen. Die Marktforscher führen dies darauf zurück, dass die Höherverdienenden sich bereits besser im Internet auskennen. Auch die Vorlieben unterscheiden sich: Ärmere Internet-Nutzer besuchen vor allem Online-Auktionen und Websites mit Job- und Karriereinformationen, während die Wohlhabenderen vor allem Unterhaltungs- und Reiseangebote frequentieren. (jk)