US-Konzern übernimmt Dresdner Halbleiterunternehmen ZMDI

Die traditionsreiche Zentrum Mikroelektronik Dresden AG (ZMDI) wird von dem US-Konzern IDT übernommen. Das Halbleiterunternehmen entstand bereits zu DDR-Zeiten und beschäftigt aktuell mehr als 400 Menschen in aller Welt.

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ZMDI

(Bild: ZMDI)

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  • dpa

Der US-Technologiekonzern Integrated Device Technology (IDT) übernimmt das Dresdner Halbleiterunternehmen ZMDI. Wie ZMDI-Vorstandschef Thilo von Selchow am Dienstag in Dresden mitteilte, wurde eine diesbezügliche Vereinbarung mit IDT unterzeichnet. Der vereinbarte Kaufpreis betrage 310 Millionen US-Dollar (281 Millionen Euro). Zuvor hatten sich zwei wichtige Anteilseigner, darunter der Freistaat Sachsen, aus dem Unternehmen zurückgezogen.

ZMDI hat im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben Großaufträge mit einem Gesamtvolumen im dreistelligen Millionenbereich erhalten, die sich bis ins Jahr 2025 erstrecken. Dabei gehe es vor allem um hochleistungsfähige Schaltkreise für die Automobilsensorik sowie für industrielle Anwendungen. Zudem habe ZMDI im laufenden Jahr Aufträge für Produkte wie Smartphones, Tablets und Ähnliches bekommen. Der nun beschlossene Verkauf an IDT soll den Angaben zufolge im Dezember abgeschlossen sein.

ZMDI (Zentrum Mikroelektronik Dresden AG) produzierte schon lange vor dem Fall der Mauer und galt als Zentrum der DDR-Mikroelektronikforschung. Heute beschäftigt das Unternehmen weltweit mehr als 400 Mitarbeiter. Der neue Eigentümer ist an der Börse notiert und hat seinen Hauptsitz im kalifornischen San José. Das US-Unternehmen beschäftigt rund 1500 Mitarbeiter und hat zuletzt einen Jahresumsatz von rund 573 Millionen US-Dollar (519 Millionen Euro) erzielt. (mho)