Viel Neues für C++-Entwickler im ersten Update von Visual Studio 2015

Bei der Community Technology Preview des ersten Updates von Microsofts jüngster Visual-Studio-Version wurden eher C#-Entwickler bedient. Nun kommen im Release Candidate etliche C++-Features hinzu.

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Viel neues für C++-Entwickler im ersten Update von Visual Studio 2015
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Von
  • Robin Sedlaczek
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Eric Battalio, seines Zeichens Senior Program Manager von Microsofts C++-Team, hat den Release Candidate des ersten Update für Visual Studio 2015 angekündigt. Damit steht der Konzern knapp vier Monate nach dem Release der neuen Visual-Studio-Version vor dem ersten Update seiner Entwicklungsumgebung. Lag der Fokus der Community Technology Preview vor rund drei Wochen auf neuen Features und Verbesserungen für C# und der Git-Integration in die Entwicklungsumgebung, werden nun einige Neuerungen für C++-Entwickler hervorgehoben.

Die neue Version des hauseigenen C++-Compilers und die Standardbibliothek warten mit Verbesserungen und Funktionen für C++11 und C++14 auf. Außerdem werden einige Features gezeigt, die voraussichtlich Teil von C++17 sein werden. Microsoft bedankt sich bei der Community, mit deren Hilfe es gelang, wohl mehr als 200 Bugs zu beseitigen. Diese wurden über Microsofts Connect-Programm eingereicht.

Android-Entwickler können nun ihren Java-Code debuggen, während sie ihn in Visual Studio bearbeiten. Die x64- und arm64-Plattformen stehen nun ebenfalls als Kompilierziel für Android- und iOS-Anwendungen zur Verfügung. Android-Entwickler profitieren nun auch von der parallelen Kompilierung. Eclipse-Projekte lassen sich auf offenbar einfach Art und Weise in Visual Studio importieren.

Eine Reihe neuer experimenteller Funktionen soll die Bearbeitung von Code beschleunigen. Darunter fällt die Einführung einer neuen Datenbank-Engine, die die Geschwindigkeit für Funktionen wie "Go To Definition" und "Find All References" erheblich verbessern soll. Auch die GPU wird nun intensiver für einen Performancegewinn herangezogen. Die neue Thread-Timeline-Ansicht erlaubt das Analysieren von CPU- und GPU-Workflows unterteilt nach aktiven Threads. Die neuen Funktionen lassen sich unter Tools | Options | Text Editor | C/C++ | Experimental aufrufen.

Für C#-Entwickler bereits bekannt, halten nun auch die Heap-Snapshots und der Stack-View Einzug in die Diagnosewerkzeuge für C++. Diese erscheinen in der IDE, sobald eine Debug-Session gestartet wird. Mit den Heap-Snapshots lassen sich dann Momentaufnahmen des Heaps erzeugen und analysieren. Verschiedenen Snapshots können dabei auch miteinander verglichen werden. Über den Stack-View lassen sich Call-Trees nach Aufrufer und aufgerufenem Code analysieren und sind dabei sogar durchsuchbar.

Als Pre-Release veröffentlicht Microsoft die Visual C++ Build Tools 2015. Mit ihnen können Entwickler C++-Programme für den Windows-Desktop ohne Visual Studio kompilieren. Entsprechende Werkzeuge wie C++ Compiler, Bibliotheken, Build-Skripte und Windows SDKs werden dabei mitgeliefert. Die Versionen entsprechen dabei denen, die mit dem erwähnten Release Candidate ausgeliefert werden.

Es ist zu beachten, dass beim Release Candidate einige Features noch experimentell sind beziehungsweise sich nicht stabil verhalten sind. Daher ist derzeit vom Gebrauch in Produktivumgebungen noch abzuraten. (ane)