GitHubs Code-Editor Atom erreicht Version 1.1
Gut vier Monate nach der Hauptversion erscheint das erste Update des Editors, der jetzt Schriftarten mit Ligaturen erlaubt und einige Neuerungen fĂĽr die Suchfunktionen mitbringt.
(Bild: GitHub)
Der plattformübergreifende Open-Source-Editor Atom von GitHub setzt auf Webtechniken und verwendet zur Darstellung Chromium. Der Blog-Beitrag zum Release der Version 1.1 beschreibt die daraus resultierenden Probleme mit der Berechnung der Position des Cursors und aktiver Markierungen: Chrome hat keine API zur Berechnung der Textausmaße. Daher müssen die Entwickler auf das DOM (Document Object Model) zurückgreifen, was zu Neuberechnungen und damit zu Performance-Einbußen führt. Wo möglich vermieden die Macher des Editors daher den direkten Zugriff und zählten beispielsweise die Zeichen ab, um die Position zu berechnen. Diese Vorgehensweise scheitert jedoch an Ligaturen und nichtproportionalen Schriftarten.
(Bild:Â GitHub)
Da alle Ansätze, diese Schriften ohne DOM-Zugriff zu berechnen, scheiterten, verwenden die Entwickler bei Atom 1.1 zwei Render-Phasen: eine für die fixen Elemente und eine für diejenigen, deren absolute Position berechnet werden muss. Schriftarten mit Ligaturen aktiviert der Anwender über sein Stylesheet mit atom-text-editor {text-rendering: optimizeLegibility;}. Atom unterstützt durch die neue Berechnung auch nichtproportionale Schriftarten, was jedoch für das Editieren von Code eher eine Ausnahmeerscheinung bleiben dürfte.
Recycelte Knoten und flexiblere Suchen
Atom 1.0 nutzte für neuen Text jeweils frische DOM-Knoten und verwarf die nicht mehr benötigten. Version 1.1 legt einen DOM-Node-Pool an, in dem es nicht mehr genutzte Knoten zur Wiederverwendung zwischenspeichert. Damit möchten die Macher den Garbage Collector entlasten und damit Performance-Einbußen und Unterbrechungen verhindern.
Eine neue Fuzzy-Matching-Bibliothek soll die unscharfe Suche und die Auto-Complete-Plus-Funktion verbessern. Das Ersetzen mit regulären Ausdrücken wird nun durch das Hervorheben des Textes unterstützt. Darüber hinaus haben die Macher die Navigation bei der Suche über das Projekt via Keyboard verbessert und ein paar Bugs im Find-Panel behoben.
Nach dem Release ist vor der Beta
(Bild:Â GitHub)
Gleichzeitig mit dem Release von Atom 1.1 startet die Betaphase fĂĽr Version 1.2, die sich unter anderem dem Zeilenumbruch fĂĽr chinesische, japanische und koreanische Zeichen widmet, eine neue Version des zugrundelegenden Electron-Frameworks mitbringt und die Einstellungen durch Beschreibungen ĂĽbersichtlicher machen will. Ende Oktober fĂĽhrte das Atom-Team einen eigenen Beta-Channel dafĂĽr ein.
Atom 1.1 steht im Source und für einige Plattformen als Binaries zum Download auf GitHub. Experimentierfreudige können die Beta-Version von Atom 1.2 herunterladen. (rme)