Internetaktivist Larry Lessig steigt aus US-Präsidentschaftsrennen aus

"Creative-Commons"-Initiator Lawrence Lessig will vorerst nicht mehr versuchen, einen Platz auf der Nominiertenliste der Demokraten für die US-Präsidentschaftswahl zu ergattern. Er fühlt sich von der Partei gemobbt.

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Lawrence "Larry" Lessig

(Bild: Lessig Equal Citizens Exploratory Committee CC-BY 2.0)

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Der US-Jurist und Internet-Aktivist Larry Lessig hat in einem YouTube-Video (s.u.) angekündigt, seine Kampagne für die Nominierung als US-Präsidentschaftskandidat der Demokraten zunächst einzustellen. Der Partei wirft er vor, die Spielregeln kurzfristig verändert zu haben und ihm keinen Platz für eine der kommenden TV-Debatten überlassen zu haben. Nur noch als "Zeitreisender" könnte es ihm so gelingen, die neuen Anforderungen der Demokraten zu erfüllen, um sich dem Fernsehpublikum zusammen mit Konkurrenten präsentieren zu dürfen.

Unter den neuen Umständen könne er es seiner Familie und seinen Unterstützern nicht länger zumuten, weiter für eine Kandidatur zu kämpfen, erklärte der Rechtsprofessor, der seit Langem ein überbordendes Urheberrecht kritisiert und als Alternative "Creative Commons" ins Leben gerufen hat. Im August hatte er seinen Einstieg in das Rennen angekündigt mit dem Ziel, mit einem Referendum das politische Finanzierungssystem der USA wieder ins Lot bringen und die Stimmrechte der Bürger stärken. Dafür konnte er binnen eines Monats per Crowdfunding eine Million US-Dollar an Spenden einsammeln.

Lessig will sich nun überlegen, wie er den eingeschlagenen Weg am besten anders weitergehen kann. Gegenüber der "Washington Post" wollte er nicht ganz ausschließen, auch als unabhängiger Kandidat anzutreten. (axk)