Schnellster Webserver unter Linux [Update]
In der SPEC-Liste der schnellsten Webserver (SPECWeb99) fĂĽhrt Linux mit weitem Abstand.
In der SPEC-Liste der schnellsten Webserver (SPECWeb99) fĂĽhrt Linux mit weitem Abstand. Ein Vier-Prozessor-Server von Dell (acht GByte RAM, vier Gigabit-Ethernet-Karten) erzielte mit dem Threaded Web Server TUX 1.0 einen SPECWeb99-Wert von 4200. Windows 2000 mit dem Internet Information Server kam auf derselben Maschine lediglich auf einen Wert von 1598; Vergleichswerte fĂĽr ein Linux-System mit Apache bleibt Dell leider schuldig. Den zweitbesten Wert der Liste (3260) liefert eine RS/6000 7026-M80 von IBM mit acht Prozessoren, 24 GByte Speicher und dem Webserver Zeus 3.3.5.
Seine hohe Geschwindigkeit erreicht der Threaded Web Server durch das Cachen von TCP-Paketen: Inhalt und Checksumme bereits ausgelieferter Pakete bleiben im Speicher, so dass sie bei erneuter Anforderung lediglich um die TCP-Sequenznummer und die IP-Adresse des Client ergänzt werden müssen. Überwiegend statische HTML-Seiten lassen sich so sehr schnell ausliefern. Außerdem wurde der IRQ jeder Netzkarte fest an einen Prozessor gebunden, auf dem jeweils ein TUX-Thread lief. Beeindruckend ist die Skalierbarkeit des Threaded Web Server unter Linux: Mit einem Prozessor, einer Netzkarte und zwei GByte RAM erreicht der Dell-Rechner einen SPECWeb99-Wert von 1270; mit zwei Prozessoren, zwei Netzkarten und vier GByte Speicher liegt der Wert bei 2200.
Der Threaded Web Server TUX wurde von der Linux-Community und dem Linux-Distributor Red Hat entwickelt. Red Hat wird den Code in demnächst als Kernel-Subsystem unter der GPL verfügbar machen. Andere Distributoren können TUX dann ebenfalls integrieren. Die allgemeinen Ergänzungen des Kernels werden in eine der kommenden Linux-2.4-Releases einfließen. Details der Implementierung lassen sich den von Dell bei der SPEC hinterlegten Quelltexten des TUX-User-Interfaces entnehmen. Auf den SPEC-Seiten finden sich weitere SPECWeb99-Ergebnisse zum Vergleichen. (odi)