Erste Internet-Zugänge per TV-Kabel in Hessen ab Januar
eKabel, die von Investorenkonsortium Klesch gegrĂĽndete Gesellschaft zum Betrieb des TV-Kabelnetzes in Hessen, will noch dieses Jahr mit dem Ausbau des TV-Kabels mit RĂĽckkanal beginnen.
Der Verkauf des TV-Kabelnetzes in Hessen ist endgültig unter Dach und Fach; das Investorenkonsortium Klesch & Company, das 65 Prozent der Anteile am hessischen Breitbandkabel-Netz von der Deutschen Telekom übernommen hat, gründete für den Betrieb eKabel Hessen. Die Gesellschaft soll ab sofort auch das operative Geschäft leiten. Das hessische Kabelnetz erreicht momentan 1,8 Millionen Haushalte, von denen 1,3 Millionen ihren Anschluss aktiv nutzen. Derzeit werden 33 analoge TV-Kanäle, 36 Radioprogramme und eine Reihe von digitalen Fernsehprogrammen über die Kabel-Infrastruktur verbreitet, die dafür das Frequenzband bis hinauf zu 450 MHz verwendet.
eKabel will das TV-Kabel zu einem modernen Glasfasernetz mit Rückkanal aufrüsten und auch den Frequenzbereich bis 862 MHz nutzen. Erst mit dem Rückkanal werden die Anschlüsse der Kunden auch sendefähig; bislang dient der Großteil des deutschen TV-Kabelnetzes ausschließlich als Verteilmedium. Das modernisierte Kabelnetz soll künftig ein "echtes Multimedia-Kabel" für Digital-TV, Internet und Telefonie sowie interaktive Anwendungen aus einer Hand bieten. So sollen in Zukunft Video-on-Demand oder digitales Pay-per-View-TV angeboten werden. Darüber hinaus plant eKabel zusätzliche Anwendungen wie Hochgeschwindigkeitszugang zum Internet, interaktive Spiele, E-Mail-Verkehr oder Homebanking.
Der Hochgeschwindigkeitszugang zum Internet werde bis zu 50 MBit pro Sekunde übertragen können und damit deutlich schneller als heutige Techniken wie ISDN (128 kBit/s) oder ADSL (768 kBit/s) sein. Der eKabel-Internetzugang soll den Nutzern eine ständige Verbindung zum Internet ermöglichen. eKabel-Kunden sollen parallel surfen und telefonieren können. Mit dem Telefonanschluss über das TV-Kabel möchte eKabel sowohl Firmen als auch Privatleuten ein breites Angebot an Telefondienstleistungen zu, wie es heißt, "wettbewerbsfähigen Preisen" bieten. Beispielsweise sollen dazu Anrufweiterschaltungen, Telefonkonferenzen, Warteschleifen oder Telefonsperren für nicht autorisierte Gespräche gehören.
Der Ausbau des Netzes soll noch in diesem Jahr beginnen, sodass bereits im Januar die ersten Kunden in Hessen die neuen Dienstleistungen in Anspruch nehmen könnten. Die flächendeckende Aufrüstung des Kabels in ganz Hessen soll innerhalb der nächsten drei Jahre abgeschlossen sein. (dz)