"Digitale Diven" bieten Microsoft die Stirn

Unter dem Motto "Diva gegen Goliath" mobilisierte die kleine Internet-Beratungsfirma Digital Divas vor sechs Monaten Anwälte und Internet-Gemeinde, um die Rechte am eigenen Firmennamen gegen Microsoft durchzusetzen.

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Unter dem Motto "Diva gegen Goliath" mobilisierte die kleine Internet-Beratungsfirma Digital Divas vor sechs Monaten Anwälte und Internet-Gemeinde, um die Rechte am eigenen Firmennamen gegen den Software-Riesen Microsoft durchzusetzen – und siegte. Nach mehrmonatigem Tauziehen erklärte sich der Konzern in einer außergerichtlichen Einigung bereit, den Namen Digital Diva künftig nicht mehr zu nutzen.

Microsoft hatte Anfang April eine Website mit dem Namen Digitaldiva.com ins Leben gerufen, auf der Microsoft-Mitarbeiterin Stacy Elliott als "Digital Diva" einen Online-Tech-Guide für interessierte Computer-Neulinge einrichtete. Jedoch bietet unter dem schlagkräftigen Namen schon seit einigen Jahren die kleine amerikanische Firma ähnliche Online-Dienste an. Im Jahr 1997 gründete Dana Whitmire ihre "Digital Divas" als Netzwerk von im Internet- und Computerbereich tätigen Frauen. Im Juni 1998 ging das Unternehmen online, mittlerweile beschäftigt es rund 70 Mitarbeiter weltweit. Obwohl die Firma den Namen "Digital Divas" nicht beim Patentamt eintragen ließ, hat sie nach US-amerikanischem Gesetz bereits dadurch ein Recht daran erworben, dass sie den Namen als erste eingeführt und genutzt hat.

Microsoft indes gibt sich generös: Die Sache sei es nicht wert gewesen, vor Gericht zu ziehen. "Man muss sich seine Schlachten gut aussuchen", sagte Microsoft-Sprecher Adam Sohn gegenüber der US-Tageszeitung San Jose Mercury News. "Allein weil du denkst, du hättest eine gute Chance vor Gericht, bedeutet dies noch lange nicht, dass du sie auch nutzen musst." (atr)