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Islamistische Terroristen machen sich geschickt die von ihnen eigentlich abgelehnten Freiheitsrechte moderner Demokratien und ihre Medientechnologien zunutze. Das VerschlieĂźen der Augen oder pauschale Zensurrufe helfen wenig. Besser ist es, sich mit den Strukturen des Terrornetzes vertraut zu machen und die islamistische Propaganda als solche zu erkennen.

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Jihad im Internet: Zweiwöchentliche Online-Schriften bereiten auf den Kampf gegen den Westen vor. Fast täglich veröffentlichen Gotteskrieger aus dem Nahen und Mittleren Osten Statements, Forderungen und Geisel-Videos im Netz. Keine leicht verdauliche Kost, die islamistische Terroristen per Video in komprimierten anderthalb Megabyte online frei Haus servieren.

Während sich die traditionellen Massenmedien und selbst der wenig zimperliche arabische Sender al-Dschasira zurückhalten und „nur“ die ewig gleichen Aufnahmen der vor ihren schwarz-vermummten Entführern kauernden Geiseln zeigen, bietet sich dem neugierigen Surfer im Netz das ganze exzessive Bild des Grauens dar. Ein wenig suchen müssen die Schaulustigen zwar; doch wer an das „Original“ auf den berüchtigten „islamistischen Websites“ mit den arabischen Schriftzeichen, sich kreuzenden Maschinengewehren oder Reitern nicht herankommt, kann sich mit den auf westlichen „Aufklärungsseiten“ vorgehaltenen Kopien trösten.

Dass die weltweit verstreuten Gotteskrieger Osama bin Ladens und seiner Statthalter über das Internet Kontakte pflegen, das Web als PR-Plattform nutzen und online Mitglieder rekrutieren, ist seit den aktuellen Entwicklungen unter anderem im Irak und in Saudi-Arabien kein Geheimnis mehr. Forscher und Reporter stießen aber bereits seit dem 11. September auf Domains wie alneda.com. Experten waren sich einig, dass es sich bei der Site um das zentrale Sprachrohr der al-Qaida handelte. So wartete al-Neda („Die Berufung“) nicht nur mit aktuellen Bekennerschreiben und Interviews mit Taliban-Beratern auf, sondern auch mit langen Schriften über den Imperialismus der USA oder Handbüchern für den „Heiligen Krieg“. Seit Mitte 2002 ist die Site fest in amerikanischen Händen: „Hacked, tracked, and now owned by the USA“ lautet die Willkommensbotschaft, bevor auf das Forum itshappening.com weitergeleitet wird.

Der Online-Jihad ist damit keineswegs beendet, die Karawane nur ein paar Blocks im Cyberspace weitergezogen. Erneut ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt ist das virtuelle Treiben der Extremisten in diesen Tagen. Auslöser war das Auftauchen eines Videos im Netz, das die Enthauptung des 26-jährigen amerikanischen Abenteurers Nicholas Berg zeigt. Der Techniker, der im Irak nach Arbeit suchte, war von islamistischen Terroristen gekidnappt worden, die sich der Organisation Al Tawhid wa al Dschihad unter ihrem berüchtigten - auch bereits für schwer behindert oder tot erklärten - Anführer Abu Mussab al-Sarkawi zuschrieben. Die Verfügbarkeit der Dokumentation des qualvollen Abschlachtens machten die muslimischen Brüder über das Forum al-ansar.biz bekannt. Das Video selbst lagerte zunächst unter der Adresse drive.hostnow.biz, bevor es vielfach gespiegelt wurde.

Beide inzwischen inaktiven Domains hatte der malaysische Serviceprovider Acme Commerce gehostet. Nicht zum ersten Mal hatten Beobachter dort Seiten radikaler Terrorgruppen ausgemacht. Sprecher des Unternehmens wiesen jedoch sämtliche Verbindungen zu den Extremisten weit von sich und beharrten darauf, nicht die kompletten Inhalte der 5000 von Acme gehosteten Sites überwachen zu können. Die inkriminierten Angebote nahm die Firma rasch vom Netz - sie hatten das bezahlte Traffic-Volumen nach Bekanntgabe des Berg-Videos in Windeseile überschritten.

Generell ist es nicht einfach, die islamistischen Kommunikations- und Werbeplattformen aus dem Netz zu verbannen. Der Zugang zum Internet ist weltweit über Cybercafés in der Regel anonym möglich. Domains und Webspace stehen zum Teil umsonst zur Verfügung, eine Identitätsprüfung bei der Anmeldung erfolgt oft nicht. Die Nutzer des globalen Mediums stellen ein gigantisches Publikum dar, das notfalls auch ohne die „Torwächter“ in den traditionellen Medien erreichbar ist. Interessante Informationen verbreiten sich in Sekundenschnelle. Inhalte lassen sich von Regierungen und anderen Machtinstanzen kaum kontrollieren - und wenn, dann nur unter eklatanten Einschnitten in die Informationsfreiheit und mit Hilfe drakonischer Zensurmaßnahmen. Diese Eigenschaften des Netzes gelten als seine große Stärken, weil sie die Bandbreite der Stimmen im demokratischen Diskurs erhöhen, die Öffentlichkeit auf eine weiter gefasste Basis stellen und die Verlautbarungshoheit der angestammten Eliten brechen.

Die Bestätigung für diese Ansicht liefern nun just auch die demokratiefeindlichen Islamisten. Während sie die Werte und Normen der westlich geprägten Moderne entschieden ablehnen, haben sie „keine Probleme mit der Technologie“, sagt Omar Bakri, ein radikaler syrischer Geistlicher, der von Großbritannien aus predigt. „Andere Leute machen dumme Dinge im Web und verschwenden ihre Zeit. Wir nutzen es für ernsthafte Angelegenheiten.“

Timothy Thomas, Analyst am Foreign Military Studies Office in Fort Leavenworth, Kansas, kann dem wenig entgegensetzen: „al-Qaida liebt das Internet“. Der Oberstleutnant a. D. hat keinen Zweifel daran, dass islamistische Terroristen das Netz für die „Cyberplanung“ von Anschlägen einsetzen. Darunter versteht er weniger die Vorbereitung der vielfach befürchteten Angriffe auf kritische Infrastrukturen vernetzter Gesellschaften wie Informationssysteme oder Energie- und Wasserversorgung. Vielmehr gehe es um die digitale und über geographische Grenzen hinweg reichende Koordination eines Terrorplans, der ein Blutbad auslösen könnte. Aspekte des Cyberterrors würden dabei nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Neben der Koordination von konkreten Aktionen bietet das Internet den Extremisten noch zahlreiche andere Möglichkeiten. Sie reichen von der psychologischen Kriegsführung, die als eines der wichtigsten Elemente des Terrorismus gilt, und dem Verbreiten von Propaganda über das Akquirieren von Spenden oder das Anwerben von Gleichgesinnten bis zur Profilerstellung und dem Data Mining über potenzielle Ziele sowie der Auswertung von Medienquellen und der sich darin niederschlagenden öffentlichen Meinung. So können die Anhänger bin Ladens online gezielt Falschinformationen ausstreuen, persönliche Drohungen zustellen oder kollektive Angst schüren.

Keine Frage zudem, dass die online verteilten Terrorbotschaften andere Meinungen ausblenden oder sofort unter der Berufung auf Allah, die Propheten und den Koran verdammen. So griff al-Sarkawi jüngst in einem 60 Minuten langen Audiotape, das er standesgemäß online veröffentlichen ließ, die irakische Ulema, die regionale islamische Gelehrtengemeinde, scharf an: Die Geistlichen hätten „die Führung des Konvois aufgegeben“, wetterte der gebürtige Jordanier. Ihre Stimme würden sie nur noch erheben, „um gegen die Mudschaheddin zu sprechen.“ Besonders empört hat die angebliche rechte Hand bin Ladens die Kritik der Ulema an der Enthauptung des Zivilisten Nick Berg, sodass er ihnen nun „den Rückzug aus dem Kampf gegen die Ungläubigen“ vorwarf. Sogar Geld hätten ihm die gemäßigten irakischen Prediger für die Freilassung der Geisel geboten. Doch „wir zogen es vor, unsere Geschwister und die Nation zu rächen.“

Um das knapp fünfminütige Berg-Enthauptungsvideo rankten sich aber zunächst Verschwörungstheorien wegen der wackeligen Aufnahmen - die CIA habe sie gestellt, um von den sadistischen Folterungen irakischer Gefangener im amerikanischen Militärgefängnis Abu Ghraib abzulenken, waren sich viele Surfer einig. Als auch der Lockheed-Mitarbeiter Paul M. Johnson sowie der Südkoreaner Kim Sun-il ermordert wurden, gab es aber keinen Zweifel mehr an der Authentizität. Gleichzeitig ließ die wenig schamvolle Neugier der Surfer auf diese Videos langsam nach. Insgesamt machten sich nach dem Niedermetzeln Bergs von Mitte Mai bis Mitte Juni allein 30 Millionen US-Bürger im Netz auf die Suche nach den Videos und Fotos, hat das Pew Internet Project in einer repräsentativen Umfrage herausgefunden. Eine wachsende Zahl von Usern, erläuterte eine der Analystinnen, „will die eindrucksstarken Kriegsbilder vor Augen haben und sieht das Internet als alternative Nachrichtenquelle“. Insgesamt hätte sich mit 49 Prozent der Befragten aber eine geringe Mehrheit dagegen ausgesprochen, dass über das Netz derart schockierende Aufnahmen verfügbar sind.

Terrorforscher fürchten schon seit der auf Video festgehaltenen und online verbreiteten Enthauptung des US-Journalisten Daniel Pearl in Pakistan Anfang 2002, dass die „heiligen Krieger“ mit den Aufnahmen vor allem Nachahmer anstacheln und „Schläfer“ in fanatische Anhänger verwandeln. Die Enthauptungsszenen oder auch ein dem US-Magazin Time zugespieltes „Best of“-Video mit den Bildern „glücklicher“ Selbstmordattentäter, ihrer Opfer und der von ihnen ausgelösten gewaltigen Explosionen im Irak dienten dem Zweck, das eigene Wüten zu glorifizieren.

Die Betreiber einer Handvoll amerikanischer und angeblich pro-israelischer Sites wie inhonor.net sehen das anders: Sie wollen ihren Mitbürgern mit den Videos die Augen öffnen für die grenzenlose Grausamkeit der Islamisten und sie „proaktiv“ auf die kommenden Schlachten vorbereiten. Über die tatsächlichen Wirkungen der Terrorbilder auf unterschiedliche Zielgruppen gibt es noch wenig Aussagen. Bekannt ist, dass laut einer Umfrage des französischen Außenministeriums ein Zehntel der muslimischen Religionslehrer zwischen Paris und Marseille ihre „Ausbildung“ von al-Qaida-nahen Websites bezieht und dementsprechend radikale Ansichten hegt. Die Pew-Analyse hat ergeben, dass 51 Prozent der Betrachter der Online-Kriegsbilder ihre Schaulust nicht bereuen. Ein Drittel hätte im Nachhinein lieber die Finger von den Materialien gelassen.

Der Militäranalyst Thomas zieht ein skeptisches Resümee: „Das Internet ermächtigt schmale Gruppen und lässt sie stärker erscheinen, als sie wirklich sind.“ Paradoxerweise, ärgert sich auch Gabriel Weimann, Forscher am US Institute of Peace, diene das von den USA während des Kalten Krieges zur Aufrechterhaltung der Kommunikation geschaffene Netzwerk nun den Interessen des internationalen Terrorismus und damit dem größten Feind des Westens. Das Internet deswegen in ein Überwachungsmedium zu verwandeln und die Zensurschraube anzuziehen, wäre laut dem israelischen Kommunikationsprofessor aber der falsche Weg. Damit würden auch autoritären Regimes bessere Werkzeuge zur Verletzung der Bürgerrechte gegeben. Vordringlich sei es dagegen, „dass wir uns genauer darüber informieren, wie Terroristen das Internet benutzen, und ihre Aktivitäten besser beobachten können.“

Exakt diesem Ziel hat sich eine wachsende Zahl besorgter Bürger und Institutionen verschrieben. Ihnen geht es darum, auf ihren Sites die Strukturen des Online-Netzwerks der al-Qaida und ihrer im Mittleren Osten wuchernden Unterarme aufzudecken sowie am Medienmythos vom globalen Schattengewächs al-Qaida zu kratzen. „Wir sind die selbst ernannten Van Helsings des WWW“, beschreibt Jonathan Galt unter Anspielung auf den berühmten Dracula-Jäger die Rolle der Cyberwehr. Neben ihm sind darin vor allem Aaron Weisburd und seine „Selbstverteidigungssite“ Internet Haganah sowie Douglas Hagmann mit seinem „Aufklärungsdienst“ Northeast Intelligence Network (NEIN) unter der etwas anmaßenden Domain www.homelandsecurityus.com aktiv. Die „Quellen des Terrorismus“ und den Grad der Bedrohung bekannt machen will zudem das Washingtoner SITE-Institute (Search for International Terrorist Entities).

Hilfreich können englische Übersetzungen arabischer Verlautbarungen sein. Weisburd führt den Lesern seines AntiJihad-Weblogs immer wieder die Netzadressen vor Augen, auf denen neues Futter für die Mudschaheddin auftaucht. Seine Kommentare sind bissig. So schreibt er etwa, dass die muslimischen Brüder in Online-Foren um die Freigabe des schockierenden Videos mit dem weiteren „für Allah abgetrennten Kopf“ des Südkoreaners „gebettelt“ hätten. Gezielter Nebeneffekt: Provider sollen auf das brisante Material, das Islamisten auf ihren Servern abladen, aufmerksam werden. Nur so entsteht meist ausreichender öffentlicher Druck, der selbst insgeheim mit den Islamisten paktierende Netzfirmen zur Sperrung der beanstandeten Sites veranlasst. Rund 500 Jihad-Sites hat Weisburd auf diese Weise bereits mit dichtgemacht, zeigt sein Zähler an. Für jede unzugängliche Domain steht eine mit der Mündung nach unten weisende Kalaschnikow. Unparteilichkeit darf man von den Mudschaheddin-Watchern aber nicht erwarten: Kritik an der Bush-Regierung oder an Israels Linie gegenüber den Palästinensern findet sich nicht.

Verfolgt man die Informationen, die die Online-Detektive publizieren, treten die Kommunikationsstränge der Islamisten hervor: Basis ist das virtuelle „Global Islamic Media Center“ (GIMC). Dahinter verbirgt sich eine offene Mailingliste, die die Terroristen und ihre Anhänger gern über den kostenlosen Dienst Yahoogroups abwickeln. Die konkrete Schreibweise der Gruppe variiert, da Yahoo den Mailverteiler bei Kenntnis dichtmacht. Über die Liste gehen Links auf aktive islamistische Foren wie www.qal3ah.net, die selbst als wichtige Anlaufstelle für islamistische Fundamentalisten fungieren und die längst aus dem Online-Nirwana wieder auferstandene al-Neda-Site: Sie huscht von Provider zu Provider, da auch ihr aktueller Aufenthalt von den amerikanischen Aufpassern regelmäßig geoutet wird. Insgesamt schätzt Weimann, dass die Glaubenskrieger rund um bin Laden etwa 50 feste Websites mit alternierenden Adressen pflegen. Erfinderisch zeigen sie sich dabei bei den Domain-Registrierungen: So war die malaysische Ansar-Site auf „Omar AbuOmar“ eingetragen, der angeblich in der „new dream st 33“ in „Nurnberg“ wohnhaft war, einem Ort, den die Terrorbrüder ins friedliche Dänemark legten.

Die zwei online verteilten und alle 14 Tage erscheinenden Magazine aus dem Umfeld der al-Qaida werden ebenfalls über das „Medienzentrum“ verlinkt. Dabei handelt es sich zum einen um die ideologische Kampfschrift „Sawt al-Dschihad“ („Stimme des Jihad“), die Mitte Juli in ihrer zwanzigsten Ausgabe vorlag, sowie das mit konkreteren Anweisungen für die „heiligen Krieger“ gespickte virtuelle Trainingscamp „Mu’askar al-Battar“. Von ihm erschien Anfang Juli die 13. Nummer.

Im Stamm-Magazin wird in arabischer Sprache bin Laden als neuer religiöser Führer aufgebaut. Kampfeslust sollen Einblicke in die Lebenswege berühmter Mudschaheddin und eigenwillige Koran-Interpretation machen. Wie man als „heiliger Krieger“ zur Sache geht, verrät „al-Battar“. In der ersten Ausgabe formulierten die Herausgeber in der Einleitung kategorisch, dass es die „persönliche Verpflichtung eines jeden Muslim“ sei, sich für den Jihad vorzubereiten. Im Mittelteil folgten Anweisungen zur körperlichen Fitness bis hin zur Zahl der täglich zu absolvierenden Kniebeugen, genaue Angaben zum Diäthalten sowie eine Einführung in Handfeuerwaffen. Am Ende stand noch einmal die Aufforderung an die verstreuten Online-Krieger: „Allein, in deinem Haus oder in einer Gruppe mit Brüdern kannst du mit dem Trainingsprogramm beginnen. Ihr könnt alle ins al-Battar-Camp eintreten“. In späteren „Heften“ erhielten die Auszubildenden unter anderem Tipps zum Durchexerzieren von Entführungen. Allgemein lassen die Ideologen keinen Zweifel daran, dass sie es Ernst meinen mit ihrem Zermürbungskrieg. Wie Flöhe einen Hund - das Sinnbild für Unreinheit im Islam - mit tausend Stichen zu Fall bringen können, wird jeder getötete Ungläubige religiös verbrämt zum Meilenstein im Kampf für ein gesäubertes Großarabien. Dazu kommen über die zentralen Online-Tummelplätze Hinweise auf die Videotrophäen und virtuelle Heldenverehrungen wie etwa für den jüngst bei einem Schusswechsel mit saudi-arabischen Sicherheitskräften getöteten Terroristenführer Abd al-Aziz al-Mukrin.

Einen relativ stabilen Ort haben die Qaida-Publikationen nach Zwischenstationen auf Servern in Südostasien und diversen gehackten „Para-Sites“ weltweit momentan just beim US-Anbieter Hosting Anime gefunden, der kostenlos Online-Lagerplatz zur Verfügung stellt. Auf dessen Subverzeichnissen kreuzen sich regelmäßig Krummschwerter und Kalaschnikows. Der Administrator, der im Support-Forum der Firma unter dem Pseudonym „Darkfiles“ auftritt, lässt sich viel Zeit mit dem Entfernen des brisanten Materials. Er verweist auf die von der US-Verfassung umfassend geschützte freie Rede und auf die Interessen von Leuten, die verstehen wollen, wie die Terroristen ticken.

Als Kontaktadresse ist im Whois-Verzeichnis eine Straße im kalifornischen Westchester, einem Vorort von Los Angeles, angegeben. Der anonyme Inhaber der Hostingfirma hat ansonsten nichts unversucht gelassen, seine Identität zu verbergen. So handelt es sich bei der Anschrift nach Recherchen eines Jihad-Watchers um eine Briefkastenadresse. Verwendet wird sie auch vom Registrierservice NameCheap.com, der Richard Kirkendall als Inhaber ausweist und sich bislang per Telefon oder E-Mail als unerreichbar herausstellte. Seine Mutter erklärte dem Online-Aufpasser, dass ihr Sohn vom FBI gebeten worden sei, die einschlägigen Sites aufrechtzuerhalten. Davon will die US-Bundespolizei aber nichts wissen. Ihr seien vielmehr die Hände gebunden, solange bei Hosting Anime nicht konkrete Aufrufe zu Straftaten auftauchen würden. Das Beispiel zeigt, wie eng das Netz der Propaganda rund um die Terror-Sites ist. Informationen aller Seiten sind in diesem Psychokrieg mit Vorsicht zu genießen. (jk) (jk)