Bayern plant Sozial-Informationssystem im Internet
Mit einer ausgeklügelten Internet-Datenbank will Bayern künftig Fachleute und Hilfsbedürftige durch den unübersichtlichen "Dschungel" sozialer Dienstleistungen lotsen.
Mit einer ausgeklügelten Internet-Datenbank will Bayern künftig Fachleute und Hilfsbedürftige durch den unübersichtlichen "Dschungel" sozialer Dienstleistungen lotsen. Ein entsprechendes Sozial-Informationssystem hat der Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Famile, Frauen und Gesundheit, Georg Schmid, am gestrigen Freitag in Nürnberg angekündigt. Selbst Fachleute hätten inzwischen angesichts der Vielzahl sozialer Hilfen den Überblick über die Angebote verloren. Mit dem Aufbau der landesweiten Datenbank solle umgehend begonnen werden, betonte der Politiker.
Das Auskunftssystem soll künftig Interessierten mittels einer Computer-Suchmaske helfen, das auf sie zugeschnittene Hilfsangebot im Freistaat sekundenschnell ausfindig zu machen. Eine Standardisierung der Angebote solle zudem die Vergleichbarkeit der jeweiligen Dienstleistungen erlauben, berichtete Schmid. Ein bereits für die Region Regensburg entwickeltes Pilot-Projekt will die Staatsregierung auf der am 9. und 10. November veranstalteten Sozial-Messe ConSozial 2000 in Nürnberg vorstellen.
"Mit dem Informationssystem werden die Daten über die sozialen Dienstleistungen allen zugänglich, weit aktueller als bisher und werden damit eine hohe Transparenz schaffen", unterstrich der Sozial-Staatssekretär. Das Auskunftssystem solle beispielsweise über die Dienstleistungen kommunaler Jugend- und Sozialämter, die staatliche Familienförderung, Sozialstationen, Ehe- und Familienberatungsstellen, Alten- und Pflegeheime bis zu Selbsthilfegruppen für Behinderte und chronisch Kranken informieren. In dem bereits bestehenden Sozial-Informationssystem für die Region Regensburg sind nach Angaben der Betreiber bislang 600 soziale Angebote von annähernd 200 Anbietern abrufbar. Eine Weiterentwicklung sei geplant. Bereits in der ersten Projektphase habe sich gezeigt, wie wichtig etwa die Vereinheitlichung der zur Beschreibung der Angebote verwendeten Begriffe sei. Fachleute sprächen vielfach nicht mit einer Sprache, Hilfsangebote seien oft sehr uneinheitlich bezeichnet, berichten die Systembetreiber. Dies sorge bei Hilfesuchenden für Verwirrung. (dpa)/ (jk)