USA: Drohnenabwehr für Gefängnisse

Gefängnisse in den USA, sehen sich mit einer neuen Gefahr konfrontiert. Drohnen würden dazu benutzt, Drogen und andere Gegenstände auf die Gelände zu schleusen und diese auszukundschaften. Jetzt werden Abwehrsysteme gesucht.

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Drohne

Eine Phantom 1 von DJI

(Bild: DJI)

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Die US-Behörde für Gefängnisverwaltung (Federal Bureau of Prisons, kurz BOP) sucht nach Möglichkeiten, Drohnenlieferungen an Häftlinge zu unterbinden. Es werden in einer Anfrage Abwehrsysteme gesucht, die heranfliegende Drohnen orten, identifizieren, klassifizieren und neutralisieren können.

Die Systeme sollen sich gegen kleinere Drohnen richten. Die Maximalgröße wird mit einem Durchmesser von etwa 1,20 Meter angegeben. Man gehe bei den Zielobjekten von frei verkäuflichen und selbstgebauten Drohnen aus verschiedenen Materialien aus.

Aus der Ausschreibung geht hervor, dass die Gefängnisse bereits mit sehr verschiedenen Drohnen konfrontiert wurden. So etwa mit Leichtgewichten, die größere Flächen auskundschaften, oder auch mit Drohnen, die mehr als 9 Kilo Schmugglerware transportieren können.

Die Reichweite der Abwehrsysteme soll bei etwa 5500 Metern Höhe liegen, die Möglichkeit der Ortung und Neutralisierung so weit wie möglich reichen. Auch Objekte, die 100 Meter pro Sekunde zurücklegen können, sollen die Systeme erfassen können. Und sie sollen automatisch aber auch manuell funktionieren. Im Zweifel sollen sich also auch Beamte an die Steuerknüppel setzen können.

Das BOP ist vor allem an Komplettsystemen interessiert, die alle Anforderungen meistern können. Allerdings ist es auch bereit, verschiedene Systeme gleichzeitig einzusetzen, wenn es keines geben sollte, dass all ihren Anforderungen gerecht wird. In der Anfrage der Behörde soll helfen, den Markt zu sondieren.

Auch in Deutschland gab es Fälle, dass Drohnen etwa zum Drogenschmuggel in Gefängnisse genutzt wurden. In Hamburg und Bremen wurde so versucht per Drohne Häftlinge mit Drogen, Handys und anderen Gegenständen zu versorgen. Die Justizvollzugsanstalten erwägen deshalb unter anderem, die Gitterstäbe an den Zellenfenstern enger zu setzen. Denn dort sollte eine der gefundenen Drohnen ihre Waren abliefern. (kbe)