Vivaldi-Gründer Jon von Tetzchner: "Ein Mobilbrowser ist auf unserer Liste"

Der ehemalige Opera-Chef Jon von Tetzchner erzählt im c't-Interview von seinem neuen Browser Vivaldi, der als Betaversion erschienen ist. Obwohl die Entwickler den Fokus auf den Desktop legen, steht auch eine Mobilversion auf der Liste.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 83 Kommentare lesen
Jon von Tetzchner

(Bild: Vivaldi)

Lesezeit: 2 Min.

Mit Vivaldi hat der ehemalige Opera-Chef Jon von Tetzchner einen eigenen Browser vorgestellt, der auf dem Chromium-Unterbau aufsetzt. Zur Veröffentlichung der ersten Betaversion hat sich das c't-Magazin mit dem Vivaldi-Chef über seine Pläne unterhalten.

Im Interview erzählt von Tetzchner (Vivaldi-Gründer: "Ein Mobilbrowser ist auf unserer Liste"), dass die Entwickler derzeit ihren Fokus zwar auf die Desktopversion des Browser legen, eine Mobilversion aber auf der Liste steht. "Wir werden das machen", verspricht von Tetzchner. Eine Datenkomprimierung soll es dagegen zunächst noch nicht geben, da die nötige Infrastruktur zu massiv sei. Eine "Art Opera Mini" sei nicht angedacht.

Jon von Tetzchner hat sich für Vivaldi viel vorgenommen: "Es gibt noch eine riesige Liste mit Features, die wir gerne hätten."

(Bild: Vivaldi)

Mit dem bisherigen Erfolg seines Browsers zeigt sich von Tetzchner zufrieden: Mindestens zwei Millionen Nutzer hätten die Technical Previews von Vivaldi heruntergeladen. Besonders in Skandinavien, Deutschland, Polen und Russland sei der Browser gefragt – wie damals schon Opera. Geld will Vivaldi mit Suchmaschinenverträgen verdienen.

Bei Vivaldi soll es keine so schnellen Versionssprünge geben, wie es bei Chrome und Firefox der Fall ist. Das sei zwar "ein bisschen konservativ", aber die Versionsnummern sollten mehr aussagen als bei der Konkurrenz, so von Tetzchner. "Wir konzentrieren uns auf die Bedienoberfläche, und dafür halten wir eine etwas konservativere Versionsnummer für sinnvoll." Regelmäßige Sicherheits-Updates sollen als Unterversionen erscheinen.

Bei der Aktualisierung von Chromium gebe es manchmal Probleme, erzählt von Tetzchner: "Wir arbeiten mit Code, der sich ständig ändert." Mitunter dauert es eine Woche und länger, bis die Entwickler nach einem neuen Chromium-Update alles repariert haben. "Wir müssen damit zurechtkommen, dass wir von ihnen abhängen". Bei Opera sei das anders gewesen, da hätten die Entwickler volle Kontrolle über ihren Code gehabt.

Weitere Details zum Entwicklungsprozess, zur Performance des Browser sowie zu den verwendeten Bibliotheken und Webtechniken lesen Sie im ausführlichen c't-Interview:

(dbe)