ARM-Server angemessen vermessen

Der ScaleMark des Industriegremiums EEMBC soll die Performance von 64-Bit-ARM-SoCs in typischen Einsatzbereichen besser abbilden als gängige CPU-Benchmarks.

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SoftIron Overdrive 3000 mit AMD Opteron A1100 (Seattle)

SoftIron Overdrive 3000 mit AMD Opteron A1100 (Seattle).

(Bild: SoftIron)

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Am Dienstag beginnt im Silicon Valley die Entwicklerkonferenz ARM TechCon, bei der es auch um die neuen 64-Bit-ARM-SoCs für Server und Netzwerkgeräte geht. In einer Sitzung am Mittwoch stellen Markus Levy, Chef des Industriegremiums EEMBC, und der Prozessorachitekt Bryan Chin von Cavium den ScaleMark vor: Dieser Benchmark soll die Leistungsfähigkeit von ARM(v8)-SoCs für Cloud-Server realistischer darstellen als andere Tests.

Die ScaleMark-Arbeitsgruppe unter der Leitung von Cavium, dem Hersteller des ARMv8-Prozessors ThunderX, wurde vor etwa einem Jahr gegründet. Nun präsentiert Bryan Chin am Beispiel des ThunderX erste Resultate. In der Ankündigung "How (Not) to Generate Misleading Performance Results for ARM Servers" erläutern Levy und Chin, dass außer den CPU-Kernen eben auch die Eigenschaften des RAM, der Festplatten, des Betriebssystems, der Netzwerkschnittstellen und des Netzwerk-Stacks wichtige Rollen spielen – sowie die Art und Weise, wie man die Testbelastung erzeugt.

Der ScaleMark soll ab dem ersten Quartal 2016 zur Verfügung stehen. Das Industriegremium EEMBC ist bisher vor allem für den Benchmark CoreMark bekannt, der für den Vergleich von SoC-Prozessorkernen für Embedded Systems gedacht ist.

Für welche Aufgaben ARMv8-Server zum Einsatz kommen können, erklärt auf der ARM TechCon der Linaro-Manager Andrea Gallo. Demnach haben die Mitgliedsfirmen der Linaro Enterprise Group vor allem in die Bereiche OpenStack und Big Data investiert.

Kürzlich hat Cavium auch eine Kooperation mit Suse bei Suse Enterprise Storage 2 angekündigt: Diese Storage-Software, die auf Ceph und OpenStack aufbaut, soll auch auf ThunderX-Maschinen laufen. Konkretere Informationen gibt es nicht öffentlich. Wer sich für das Thema interessiert, muss bei der britischen Firma SoftIron, die passende Hardware entwickelt, zuvor eine Geheimhaltungsvereinbarung unterzeichnen.

Öffentlich gemacht hat SoftIron derweil, dass Entwickler dort jetzt das System Overdrive 3000 mit dem ARMv8-SoC AMD Opteron A1100 und Suse Linux oder OpenSuse kaufen können. Was der Overdrive 3000 kostet, wird aber nicht verraten.

SoftIron hat sich anscheinend auf Systeme für Entwickler spezialisiert: Das Gerät mit APM X-Gene, das im vergangenen Jahr angeboten wurde, ist jetzt nicht mehr auf der Webseite zu finden. (ciw)