PhoneDrone Ethos: Drohne nutzt Smartphone als Steuerungsrechner

Die via Kickstarter finanzierte Drohne "PhoneDrone Ethos" nutzt das Smartphone als Kamera, WLAN-Sendeeinheit und Steuerungsrechner.

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PhoneDrone Ethos

(Bild: xCraft)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Denise Bergert

In zivilen Drohnen steckt jede Menge Technik, die den Kaufpreis nach oben treibt. Die über Kickstarter finanzierte PhoneDrone Ethos setzt daher auf ein Smartphone als Steuerungsrechner. Das Mobilgerät wird im Zentrum der Drohne eingeklinkt. Die im Smartphone verbaute Hardware ermöglicht der Drohne die Positionsbestimmung via GPS, WLAN-Verbindungen zu einem zweiten Mobilgerät am Boden sowie die Aufnahme von Fotos über die Handykamera.

Dadurch sparen die Macher nicht nur teure Sensoren und Elektronikbauteile ein, sondern können ihre aus vier Rotoren und einem Akku bestehende Drohne relativ preiswert anbieten. Auf Kickstarter stehen derzeit noch vergünstigte Modelle für 235 US-Dollar zur Verfügung, diese sollen im September 2016 ausgeliefert werden. Im Handel soll die PhoneDrone Ethos später mit 300 US-Dollar zu Buche schlagen.

Auch das Gewicht der Drohne reduziert sich durch die Mitnutzung der Smartphone-Hardware: Ohne Handy wiegt die Drohne samt Akku nur 350 Gramm. Die integrierte Batterie soll eine Flugzeit von 15 bis 20 Minuten ermöglichen, die Höchstgeschwindigkeit liege bei 56 km/h. Das Smartphone darf maximal 200 Gramm wiegen. Die horizontale Befestigung des Smartphones in der Drohne erlaubt grundsätzlich nur Aufnahmen nach unten. Diese Limitierung wollen die Macher mit einem Spiegel umgehen, der auch Fotos nach vorn oder zur Seite ermöglicht.

Als kompatible Smartphones listet Hersteller xCraft alle iPhone-Modelle ab dem 4S, die Apple Watch sowie Android-Smartphones wie das Galaxy S2. Abstürze sollen keine Schäden am fliegenden Handy nach sich ziehen, da sich das Smartphone geschützt im Inneren der Drohne befindet. Ein Backup-System soll die Drohne zudem sicher zu Boden steuern, wenn das Smartphone unerwartet ausfällt.

Ein zweites Smartphone zur Steuerung der Drohne ist technisch nicht zwingend notwendig. Rechtlich ist es das zumindest in Deutschland aber schon: Denn beim autonomen Flug ist hierzulande vorgeschrieben, dass der Nutzer jederzeit über eine Steuerung eingreifen kann. Das ermöglicht bei der PhoneDrone Ethos eine kostenlose App, die vorher auf einem zweiten Mobilgerät installiert werden muss. Die Software soll Video-Streaming und Steuerbefehle ermöglichen. Die API zur Drohnensteuerung wollen die Macher in Kürze anderen App-Entwicklern zur Verfügung stellen.

Die für eine Massenproduktion der PhoneDrone Ethos geforderten 100.000 US-Dollar wurden mit über 265.000 US-Dollar bereits deutlich überschritten. Bis zum Ende der Kickstarter-Aktion bleiben Hersteller xCraft noch 21 Tage.

[UPDATE, 9.11.2015, 17:15]

Informationen zur rechtlichen Situationen autonomen Drohnenflugs wurde ergänzt. (axk)