TAG Heuer: Android-Smartwatch im Analogstil

Uhrenhersteller TAG Heuer hat die Smartwatch "Connected" mit Android-Wear und Intel-Prozessoren vorgestellt. Sie wird zunächst für 1800 Dollar in den USA zu kaufen sein.

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TAG Heuer "Connected"
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Stefan Porteck

Offenbar wollen etablierte Uhrenhersteller beim Thema Smartwatches den großen IT-Konzernen das Feld nicht kampflos überlassen. Die Nutzer dürfte es freuen – so waren die meisten Smartwatches bislang eher unförmige High-Tech-Gadgets fürs Handgelenk und hatten mit einer schicken Analoguhr wenig gemeinsam. Nachdem die Hersteller Fossil und Swatch unlängst mehr oder weniger smarte Uhren vorgestellt hatten, zieht nun TAG Heuer nach und hat sich als Verstärkung Intel ins Boot geholt.

Die heute in New York vorgestellte Smartwatch namens "Connected" soll die Erfahrungen des Schweizer Traditionsherstellers mit innovativer Technik aus dem Silicon Valley vereinen, ließ Intels CEO Brian Krzanich verlauten. Bislang produziere man lediglich hochwertige klassische Uhren, aber keine smarten Uhren, so TAG Heuer-Chef Jean-Claude Biver auf der heutigen Vorstellung. Ziel sei deshalb gewesen, eine Smartwatch zu bauen, die nicht danach aussieht, sondern den Charme klassischer Armbanduhren behält.

TAG Heuer Connected (4 Bilder)

Mit klassischen Watchfaces sieht die Connected wie eine analoge Uhr aus.

Die Connected hat ein rundes Display, eingefasst von einem Titangehäuse. Von den Abmessungen liegt sie etwa auf dem gleichen Niveau wie LG Watch Urbane und die Moto 360 von Motorola. Falls die Technik später veraltet sein sollte, wird man die Connected in eine mechanische Uhr umbauen lassen können, statt sie einfach in den Müll zu werfen. Als Betriebssystem kommt Android Wear zum Einsatz. Da Google kaum Änderungen am Betriebssystem gestattet, dürfte sich ihr Funktionsumfang nur unwesentlich von dem anderer erhältlichen Android-Wear-Uhren unterscheiden.

Während praktisch alle anderen Modelle auf Qualcomms Snapdragon-CPUs setzen, nutzt die Connected einen bislang nicht vorgestellten Quark-Chip von Intel mit zwei 500-MHz-Kernen, die kurzzeitig 1,6 GHz erreichen, aber besonders wenig Strom verbrauchen sollen. Die Laufzeit der Uhr soll bei normaler Nutzung rund 25 Stunden betragen. Es bleibt aber abzuwarten, ob sie bei der Performance mithalten kann. So lief das Android-Wear-System auf der ersten Moto 360 von Motorola wegen des nicht gerade flinken Prozessors von Texas Instruments nicht besonders flüssig.

Weitere technische Details wurden auf der Präsentation nicht mitgeteilt. Stattdessen ließ man das Event recht spontan mit Kuhglocken und dem Anschnitt eines Käses ausklingen. Die Connected soll ab dem heutigen Montag in den USA erhältlich sein. Ganz billig wird sie mit voraussichtlich 1800 US-Dollar allerdings nicht. Einen Marktstart für Europa und einen Euro-Preis nannte TAG Heuer auf der Vorstellung der Connected noch nicht.

[Update, 10.11.2015, 11:30 Uhr]

Mittlerweile hat TAG Heuer auf seiner Webseite weitere Spezifikationen veröffentlicht: Die Connected hat demnach einen Durchmesser von 46 mm und ist knapp 13 mm dick. Das Display misst in der Diagonalen 1,5 Zoll und löst mit 360 × 360 Pixeln auf. Es handelt sich laut TAG Heuer um ein transflektives LCD, das das Licht der Umgebung reflektiert. Damit sollte die Uhr – wie auch die Smartwatch 3 von Sony – im Hellen und auch bei ausgeschaltetem Backlight sehr gut lesbar sein. Der Preis in Europa beträgt 1350 Euro. (spo)