Hasskommentare: Facebook löschte 188 Beiträge nach "Regierungsanfragen"

Facebook hat seinen halbjährlichen Bericht zu Regierungsanfragen vorgelegt. In Deutschland ist die Zahl der Inhalte, die auf Behördenwunsch gelöscht wurden, stark angestiegen.

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Hasskommentare: Facebook löschte 188 Beiträge nach "Regierungsanfragen"

(Bild: dpa, Friso Gentsch)

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Facebook hat im ersten Halbjahr in Deutschland 188 Inhalte aus seinem Sozialen Netzwerk gelöscht, da sie Hassbotschaften waren oder darin der Holocaust verleugnet wurde. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 34, geht aus dem halbjährlichen Rechenschaftsbericht zu Regierungsanfragen hervor.

Facebook hat hier nicht nur Fälle aufgenommen, in denen das Unternehmen Inhalte nach Behördenaufforderung gelöscht hat, sondern auch solche, die von Nichtregierungs- oder Wohltätigkeitsorganisationen gemeldet wurden. Weltweit ist die Zahl der auf Anfragen gelöschten Inhalte im Jahresvergleich um 112 Prozent auf 20.568 gestiegen. Details zu den Inhalten nennt Facebook nicht.

Von Januar bis Juni 2015 stellten deutsche Behörden 2344 Anfragen zu 2716 Nutzern. Ungefähr zu einem Drittel von ihnen erteilte Facebook Auskunft. Im ersten Halbjahr 2014 waren es 2537 Anfragen zu 3078 Nutzern. Auch in dem Zeitraum erfüllte Facebook ein Drittel der Behördenwünsche. Weltweit stieg die Zahl der Anfragen nach Nutzerdaten im Vorjahresvergleich um 18 Prozent auf 41.214.

Die überwiegende Mehrheit der Anfragen bezieht sich auf strafrechtliche Fälle wie Raubüberfälle oder Entführungen, erläutert Facebook. In vielen dieser Fälle beziehen sich die Anfragen auf allgemeine Nutzerinformationen wie Name und Nutzungsdauer. Andere Anfragen beziehen sich auf Protokolle der IP-Adresse oder tatsächliche Kontoinhalte. (anw)