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Inhaltsverzeichnis

www.backpacking.de

Bei Reisevorbereitungen für einen Rucksacktrip in ferne Gefilde kommen die Erfahrungen einer auskunftsfreudigen Community wie backpacking.de gerade recht. Tipps zur Reiseapotheke finden sich dort genauso wie Infos zu besonders attraktiven Reisezielen. Wer noch nach geeigneten Tourzielen sucht, sollte sich ein paar Stunden Zeit nehmen und in den Reiseberichten der Mitglieder schmökern. In der Blogroll erzählen Weltreisende live von ihrer Jobsuche in Australien, Pauschaltouristen von der Nilkreuzfahrt oder verliebte Pärchen vom Dauerregen in Nizza. Doch Vorsicht: Steht kein Urlaub an, kann die Lektüre der Berichte schnell frustrieren, denn die wecken garantiert Fernweh. (hob)

www.foodfindr.de

Foodfindr ist der Turbo fĂĽr die kleine SĂĽnde zwischendurch. Die Restaurantsuchmaschine hat sich nicht auf kulinarische Highlights spezialisiert, sondern fĂĽhrt ihre Nutzer auf schnellstem Wege in die Niederungen der Fastfood-Kultur. Sie verzeichnet McDonald, Burger King, Subway oder Pizza Hut, aber auch Alternativen wie Starbucks, Balzac oder Bagel Brothers.

Es klappt verlockend schnell: Nach Eingabe der Postleitzahl oder Adresse zeigt Foodfindr Fastfood-Optionen in der direkten Umgebung in Google Maps an – Routenplanung inklusive. Hungrige Außendienstler, zechende Nachtschwärmer oder nerdige IT-Administratoren auf dem Heimweg nutzen die abgespeckte Mobilversion des Kalorienfinders auf dem Handy. (hob)

http://chessup.net

Zugegeben, das Problem ist recht speziell – aber vorbildlich gelöst. Hobby-Schachspieler, die für ihre Webseiten oder als Trainingsmaterial beim Clubabend schmucke Diagramme brauchen, müssen dafür nicht unbedingt auf eine teure Schachdatenbank-Software zugreifen: ChessUp stellt online einen Diagrammgenerator zur Verfügung, der keine Wünsche offen lässt. Die Weboberfläche erlaubt es, die Figuren auf das Brett zu ziehen und das Diagramm mit den üblichen Spielerinformationen zu versehen; Brett- und Figurenfarben lassen sich bequem per Schieberegler verändern.

Auf Knopfdruck spuckt der Dienst ein fertiges Diagramm als PNG-Bild mitsamt Adresse zum Kopieren und Einbauen ins eigene Blog aus. Für den fortgeschrittenen Benutzer interessant: Der ChessUp-Generator nimmt die Figurenpositionen in der gängigen und kompakten Notation FEN entgegen, sodass zum Beispiel aus einer URL wie http://chessup.net/php/pictureParser.php?fen=4k3/8/8/8/8/8/8/4K3 ohne Umweg über das Web-Frontend ein Diagramm entsteht. (heb)

www.quillp.com

Wenn sich zwei Leute kennenlernen, sind Bücher ein ideales Gesprächsthema: Es gibt viel zu erzählen (zumindest, wenn das Regal mehr als Telefon- und Kochbuch enthält) und aus Meinungen und Tipps erfährt man viel über den anderen, ohne dass es gleich allzu persönlich wird. Auf dieser Grundlage ein soziales Online-Netzwerk aufzubauen, ist eigentlich eine ziemlich naheliegende Idee. Die Macher von Quillp haben sie in die Tat umgesetzt – und das ziemlich gut.

Nach einer problemlosen Registrierung hält die Schweizer Website mit dem seltsamen Namen dem Neumitglied einen Stapel sattsam bekannter Bücher vor, die es zu benoten oder als ungelesen zu kennzeichnen gilt. Anhand dieser ersten Bewertungen ermittelt Quillp Nutzer mit ähnlichem Geschmack, von denen man sich Anregungen für den nächsten Amazon-Besuch holen kann – deren Partnerprogramm und Buch-datenbank die Site ausgiebig nutzt. Die üblichen Netzwerkfunktionen wie das Aufspüren von Nutzern in der geografischen Nähe oder Diskussionsgruppen fehlen nicht.

Rasch sind die jüngst gelesenen Bücher hinzugefügt, die Bewertung lässt sich noch um Kategorien, Schlagworte, Listen („total überschätzte Bücher“) und Rezensionen ergänzen; ein schmuckes 3D-Regal präsentiert die Trophäen. Lesen ist aber nur die eine Seite der Literaturliebe: Hobby-Autoren können über die Site ihre Texte veröffentlichen und sie der Kritik der anderen Benutzer aussetzen. Und schließlich gibt es eine Art Nachrichtenseite mit Aktuellem aus der Welt der Bücher. (heb)

www.parteigefluester.de

Nicht nur kommunikationssüchtige Jugendliche beantworten die Frage „What are you doing?“ regelmäßig mit bis zu 140 Zeichen langen öffentlichen Tweets auf Twitter. Barack Obama, dem mittlerweile über 300 000 Followers beim Twittern an den Fingern hängen, nutzte schon im Wahlkampf diesen direkten Draht zum Bürger für kurze Statements.

Klar, dass im großen Wahljahr auch deutsche Politiker ins Netz zwitschern. Doch die aus den Millionen von Accounts herauszufischen ist nicht eben einfach, zumal Spaßvögel gerne unter bekannten Namen herumblödeln. So findet man auf Twitter etliche falsche Merkels und Bundeskanzlerinnen.

Da kommt Parteigeflüster gerade recht: Die Website listet nach Parteien sortiert die aktuellen Tweets der Politiker übersichtlich nebeneinander auf, wobei derzeit aber nur CDU/CSU, SPD, FDP und die Grünen vertreten sind. Die etwas mehr als 200 beobachteten Accounts wurden danach ausgewählt, ob die Inhaber mindestens 30 Follower haben, vorzugsweise über Politik schreiben und den Account nicht nur zur internen Kommunikation nutzen. (ad)

http://etherpad.com

Wenn mehrere Autoren gleichzeitig an einem Text schreiben wollen, ist EtherPad das optimale Werkzeug. Denn im Unterschied etwa zu Google Text & Tabellen aktualisiert es den Text im Browser nicht nur alle paar Sekunden, sondern zweimal pro Sekunde. Das verhindert, dass man Passagen bearbeitet, die jemand anders gerade gelöscht hat. So können etwa während einer Besprechung mehrere Teilnehmer gemeinsam am Protokoll schreiben. Allerdings lassen sich mit EtherPad derzeit nur einfache Texte ohne Formatierung erstellen.

Der Dienst ist kostenlos und ohne Registrierung zu nutzen. Auf Knopfdruck erzeugt er unter einer Zufalls-URL, die den einzigen Zugriffsschutz darstellt, ein neues Dokument. Dann kann man bis zu sieben weitere Bearbeiter einladen. Die bekommen eine Farbe zugewiesen, mit der ihre Eingaben hinterlegt werden. Über eine Chat-Funktion kommunizieren die Bearbeiter, ohne den Text zu verändern. Man kann jederzeit den aktuellen Text speichern und später wieder herstellen. (ad)

www.ctmagazin.de/0907190


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