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Inhaltsverzeichnis

www.uberwach.de

http://stopp-seite.de

http://zensurprovider.de/liste.php

http://tinyurl.com/camxkj

http://harmlos.notlong.com

www.webrocker.de/2009/04/29/antworten-zu-netzsperrenfragen-auf-abgeordnetenwatch/

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=3860

http://netzpolitik.org/2009/video-aktion-blogger-gegen-netzzensur

http://zensiertdas.net

Die Pläne der Bundesregierung zur Sperrung von Kinderporno-Websites schlagen hohe Wellen. Schnell formierte sich breiter Widerstand in der Internetgemeinde: Webaktivisten, Blogger und Datenschützer laufen dagegen Sturm. Bei nichtrepräsentativen Umfragen im Internet sprechen sich meist über 90 Prozent der Anwender gegen die Sperrpläne aus.

Die Aktion Überwach ruft in einer symbolischen Aktion dazu auf, zurückzuschlagen und Webauftritte für staatliche Stellen explizit zu sperren. Stopp-Seite.de ist radikaler und schlägt vor, vor jeder Seite im Web ein Stoppschild einzublenden, um alle Besucher auf die Zensurpläne aufmerksam zu machen. Eine Liste der Zensurprovider stellt jene Unternehmen an den Pranger, die ohne gesetzliche Grundlage einen Vertrag mit dem Bundeskriminalamt eingegangen sind.

Einen anderen Ansatz verfolgen Protagonisten mit Kurz-URLs, etwa über TinyURL oder Notlong.com. Diese leiten dann an eine Domain weiter, etwa http://www.kinderpornos.info. Dort erwartet den Benutzer erst einmal eine Schockmeldung: „Ihre Daten wurden ans BKA übermittelt“. Wenn sich der Anwender bis zum Disclaimer durcharbeitet, erfährt er, dass er nur scheinbar in eine Falle gegangen ist. Das soll auch für Laien nachvollziehbar demonstrieren, wie leicht sich die Sperren dazu missbrauchen lassen würden, Unschuldige durch Unterschieben manipulierter Links in falschen Verdacht zu bringen.

Die Netzgemeinde versucht auch, sich bei den Entscheidungsträgern Gehör zu verschaffen. Webrocker.de hat Antworten von Abgeordneten auf Fragen um die Internetzensur gesammelt und veröffentlicht diese in seinem Blog. Großen Andrang verzeichnete eine Petition an den Bundestag, von Sperren abzusehen und stattdessen die Quellen von kinderpornografischem Material ins Visier zu nehmen. Bereits nach einer Woche hatten über 70 000 Internet-Nutzer die Petition unterzeichnet.

Führende deutsche Politik-Blogger bezogen per Video Stellung zum Thema. Netzpolitik.org hat die Stellungnahmen auf YouTube gesammelt und übersichtlich verlinkt – für die Netzsperren sprach sich niemand aus. Uneinig sind sich die Blogger lediglich in der Frage, ob das Wort „Zensur“ tatsächlich angebracht ist.

Indes kommt auch der Galgenhumor nicht zu kurz: Im Internet-Zensurspiel dürfen die Anwender Wetten darauf abgeben, welche Bereiche als Nächstes in Sperrlisten erfasst werden. Favoriten sind etwa Wikileaks, Tauschbörsen und Anonymisierungsdienste. (uma)

http://upl.codeq.info

Ich packte meinen Koffer, und … Mist, habe den Rasierapparat vergessen! Wer sich schwer tut, vor Reiseantritt an alle benötigten Utensilien zu denken, kann sich Unterstützung bei der Universal Packing List holen. Seit 1993 online, gehört diese überaus praktische Website zum Urgestein des WWW, hat aber nichts von ihrem Charme verloren.

In der Eingabemaske wählt man die ungefähren Reiseparameter, also Angaben wie die erwartete Temperatur, Alter der Reisenden, Art der Unterbringung oder Aktivitäten vor Ort. Nach dem Klick spuckt der Dienst eine Packliste zum Ausdrucken aus, die alle Eventualitäten berücksichtigt. Einziger Wermutstropfen: Man muss der englischen Sprache mächtig sein. (hob)

www.dimensions-math.org

Drei Mathematiker aus Frankreich und Belgien bereichern die Gattung der mathematischen Trickfilme um eine spektakuläre Reise durch die zweite, dritte und vierte Dimension, ergänzt um einige Einblicke in die Welt der Fraktale. Den Betrachter erwarten insgesamt neun Kurzfilme mit einer Gesamtlänge von zwei Stunden.

Die ersten beiden Filme erläutern das Prinzip der stereografischen Projektion und sind bereits für Mittelstufenschüler verständlich. Weitere Animationen zeigen dreidimensionale Projektionen vierdimensionaler Körper und fordern die Vorstellungskraft schon stärker. Man kann die majestätische Schönheit eines vierdimensionalen„120-Zells“ einfach auf sich wirken lassen. Bewusst sparsam kommentiert und mit den Klängen von Bachs wohltemperiertem Klavier unterlegt, kommt dabei fast schon eine meditative Stimmung auf.

Wissenshungrige finden auf der Website zu jedem Kapitel weitere Erläuterungen. Die Filme wurden mit dem Freeware-Raytracer Povray und der Software „Ultra Fractal“ erstellt. Sie lassen sich mit Kommentaren in Deutsch und acht weiteren Sprachen kostenlos herunterladen oder für zehn Euro auf DVD bestellen. (Manfred Bertuch/hob)

http://startpanic.com

www.heise.de/security/news/meldung/86113

Unter Security-Spezialisten ist seit Monaten bekannt, dass sich Webbrowsern mit technischen Tricks die Surf-History entlocken lässt. Nun zeigt startpanic.com eindrucksvoll, was beispielsweise Passwort-Phisher mit diesen Methoden alles über Surfer erfahren können.

Aber keine Panik: Auf heise security haben wir beschrieben, wie die Tricks funktionieren und welche GegenmaĂźnahmen es gibt. Grund fĂĽr die Schwachstellen sind Implementierungsfehler der Browser-Produzenten. Bei startpanic.com kann man deshalb auch gleich eine Online-Petition unterschreiben, die die Hersteller Mozilla, Apple, Microsoft und Opera zum SchlieĂźen der SicherheitslĂĽcken bewegen soll. (hob)

www.ctmagazin.de/0912178


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