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Von
  • Heiko Kothhöfer
Inhaltsverzeichnis

http://wahlatlas.net

Trockene Daten übersichtlich aufbereitet hat Michael Neutze in seinem Wahlatlas. Die aktuellen Daten des Bundeswahlleiters wandelt die Web-Applikation in eine übersichtliche Deutschlandkarte. So lassen sich beispielsweise die Wahlergebnisse der einzelnen Parteien darstellen – die Grenzwerte für die farbliche Darstellung kann der Anwender dabei anpassen.

Außer den Wahlergebnissen bei zurückliegenden Wahlen nach Landkreis stehen auch Strukturdaten für die Auswertung bereit, etwa die Arbeitslosenquote, der Ausländeranteil oder die Schuldenlast der Kreise. Auch 20 Jahre nach der deutschen Einheit kann man dabei deutliche Unterschiede zwischen alten und neuen Bundesländern sehen.

Die Applikation läuft indes nur auf modernen Browsern, da sie zur Darstellung Scalable Vector Graphics (SVG) verwendet. Benutzer des Internet Explorer bleiben außen vor. (uma)

www.hobnox.com/index.1056.en.html

Die Macher von Hobnox bieten eine frei zugängliche Spielwiese an, auf der auch unmusikalische Naturen mit wenigen Mausklicks elektronische Klangteppiche erzeugen können. Jeweils zwei Rhythm-Composer und Synthesizer stehen als Klangquellen bereit. Diese lassen sich per 16-Kanal-Mischer, Splitter und Merger kombinieren. Eine Batterie an Effektgeräten, beispielsweise Flanger und Phaser, verfeinern die Sounds nachträglich. Die vielen Schalter, Regler und Verknüpfungsmöglichkeiten locken zu Experimenten.

Die Geräte drapiert man auf einem Arbeitsbereich und verkabelt sie per Mausklick miteinander sowie mit einer bereits vorhandenen Endstufe. Ungünstig platzierte Geräte verschiebt man einfach, eine bereits vorhandene Verkabelung passt sich dabei automatisch an. Für die Vorgaben wie die Schlagzahl oder den Takt gibt es separate Eingabefelder.

Zum Schluss ist nur noch der Klick auf den Startknopf nötig, um das Ergebnis anzuhören. Hat man tatsächlich einen überzeugenden Sound komponiert, sollte man einen kostenlosen Account einrichten, um die Parameter dauerhaft abspeichern zu können. (Heiko Kothhöfer/uma)

www.npd-blog.info

Mit dem jüngsten Verfassungsschutzbericht sind die Aktivitäten von Rechtsextremisten ein weiteres Mal in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. Aufklärungsarbeit leistet der Journalist Patrick Gensing, der in seinem Blog das Wirken der rechtsextremen und offen verfassungsfeindlichen NPD und ihr nahestehender Kreise dokumentiert. Bei der Lektüre merkt man schnell, dass Übergriffe von Rassisten auf vermeintliche Ausländer oder Andersdenkende, Strafverfahren gegen NPD-Funktionäre oder Waffenfunde bei Neonazis in Deutschland inzwischen fast schon alltäglich sind.

Gensing trägt mit unermüdlichem Fleiß Tag für Tag mehrere Meldungen aus dem gesamten Land zusammen, kommentiert und analysiert das Vorgehen der alten und neuen Nazis und zeigt mögliche Gegenstrategien auf, wenn sich Rechtsextreme im öffentlichen Raum breit machen. Für seine Zivilcourage wird er von den Rechten angefeindet – seinen Schneid lässt er sich aber dadurch nicht abkaufen und bloggt unbeirrt weiter. (uma)

www.preezo.com

Mal eben eine Präsentation zu erstellen ist eigentlich eine leichte Aufgabe, wenn gerade das passende Werkzeug zur Hand ist. Wer keine Zeit oder Lust hat, zu diesem Zweck ein kostenloses Programm wie Open Office herunterzuladen, kann auch zu einer Online-Variante greifen, beispielsweise Preezo.

Nach einer Registrierung zeigt die kostenlose Anwendung eine aufgeräumte Bedienerführung ohne überflüssigen Schnickschnack. Über einer großen Arbeitsfläche für die eigentlichen Inhalte bieten eine Werkzeug- und eine Menüleiste ihre Dienste an. Die verkleinerte Übersicht bereits erstellter Folien gehört ebenso zum Quasi-Standard für solche Programme wie ein Kommentarfeld.

Neben üblichen Textbearbeitungs-, Auszeichnungs- und Gliederungsfunktionen stehen grafische Grundelemente wie Kreise, Pfeile oder Rechtecke bereit. Text- und Hintergrundfarben kann der Anwender frei wählen.

Verschiedene vorgefertigte Layouts lockern die Präsentationen ebenso auf wie diverse Überblendungen. Zwischenstände der Arbeit lassen sich auf dem Server speichern, die Links einer fertigen Präsentation kann der Vortragende an sein Publikum zum Abruf der Inhalte verteilen. (Heiko Kothhöfer/uma)

www.davidrumsey.com

Historisches Kartenmaterial in Archiven und Bibliotheken ist schwer zugänglich. Dort schlummern zahlreiche Schätze, die David Rumsey gehoben hat. In seiner Kartensammlung macht er sie der Webgemeinde zugänglich.

Insgesamt 20 000 historische Karten vom Beginn der Neuzeit bis zum heutigen Tage warten dort auf Betrachter. Aufschlussreich ist beispielsweise, wie ungenau das Kartenmaterial auch lange nach der Entdeckung Amerikas noch war und wie spät noch weiße Flecken die Landkarten von Afrika prägten. Beim Stöbern entdeckt man, wie die Menschen in vergangenen Jahrhunderten die Erde wahrnahmen.

Technisch ist die Umsetzung gelungen. In der Browserdarstellung überzeugt die Navigation innerhalb einzelner, hoch aufgelöster Karten mit einer einfachen Bedienung, mittels derer sich ausgewählte Ausschnitte verschieben und vergrößern lassen. Über eine Suchfunktion lässt sich der umfangreiche Katalog bequem sichten und filtern. Der optionale Download der betrachteten Karten rundet das Webangebot ab. (Heiko Kothhöfer/uma)

www.ctmagazin.de/0913196


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