EU-Kommision: Equinix muss für Telecity-Übernahme Rechenzentren abstoßen

Rechenzentrumsbetreiber Equinix darf den Konkurrenten Telecity übernehmen. Die EU-Kommission verlangt jedoch, dass sich das Unternehmen von acht Rechenzentren in drei europäischen Städten trennt.

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De-Mail Rechenzentrum der Telekom

(Bild: dpa, Nicolas Armer)

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Von
  • Jan Bundesmann

Die EU-Kommission hat die Übernahme des britischen Rechenzentrumsbetreibers Telecity durch die US-Firma Equinix mit der Auflage gestattet, dass das Unternehmen Rechenzentren in London, Amsterdam und Frankfurt verkauft. Damit will die Kommission einen funktionierenden Wettbewerb an den genannten Standorten sicherstellen. Equinix und Telecity sind sie beiden größten Betreiber von Rechenzentren in London, Amsterdam und Frankfurt.

Equinix hatte die Pläne zur Übernahme im Mai bei der Kommission vorgelegt. Eine Untersuchung der EU-Kommission ergab, dass in den drei Stadtgebieten vor allem die beiden Anbieter um Kunden konkurrieren. Kein weiterer Wettbewerber hätte die Rolle von Telecity übernehmen können. Deswegen wurde Equinix verpflichtet, in Amsterdam zwei, in London fünf und in Frankfurt ein Rechenzentrum abzustoßen. Laut der für den Wettbewerb zuständigen EU-Kommissarin Margrethe Vestager können dadurch Unternehmen weiterhin zwischen Angeboten zu wettbewerbsfähigen Preisen wählen.

Die EU-Kommission muss Fusionen und Übernahmen von Firmen prüfen, deren Umsatz eine gewissen Schwelle übersteigt. Schränkt die Transaktion den Wettbewerb ein, muss die Kommission sie untersagen. Telecity erzielte 2014 einen Umsatz von 348,7 Millionen britischen Pfund (495 Millionen Euro). Die Übernahme kostet Equinix 2,3 Milliarden Pfund (3,25 Milliarden Euro). (jab)