Cross-Plattform-Entwicklung: Xamarin veröffentlicht Version 4
Die aktuelle Suite zum Entwickeln und Testen mobiler Apps bringt vor allem Neuerungen bei Xamarin Forms, die native UI-Elemente verwenden. Bei der Analyse der Apps hilft das nun verfĂĽgbare Xamarin Insights.
Die Xamarin Platform des gleichnamigen Unternehmens ermöglicht die plattformübergreifende Softwareentwicklung für iOS, Android und Windows Phone mit C#. Passend dazu integriert sie sich unter Windows in Visual Studio. Für OS X gibt es die IDE Xamarin Studio. Mit Version 4 können Visual-Studio -Anwender den komplette Entwicklungsprozess von iOS-Apps inklusive der Installation und des Debuggings aus ihrem Werkzeug steuern. Die Kommunikation mit dem Mac-Host, der den eigentlichen Build-Prozess übernimmt, erfolgt über SSH.
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Unter der Haube und auf der Oberfläche
Mono, Xamarins Implementierung der .NET-Plattform, umfasst jetzt große Teile der von Microsoft offengelegten .NET-Codebasis, was die Kompatibilität, Performance und Zuverlässigkeit steigern soll. Die Design-Werkzeuge für iOS und Android wurden ebenfalls überarbeitet. Abgesehen von der überarbeiteten Benutzerschnittstelle kann der iOS Designer nun neben Storyboard- auch XIB-Dateien laden, und der Android Designer unterstützt Material Design.
Die Darstellung der mit Forms erstellten Benutzerschnittstelle passt sich den einzelnen Systemen an.
(Bild:Â Xamarin)
In Xamarin 3 führte der Hersteller die Forms-Bibliothek ein, mit der Entwickler plattformübergreifende Benutzerschnittstellen mit vordefinierten Komponenten erstellen, die zur Laufzeit in native Steuerelemente übersetzt werden. Auf die Weise werden die Apps schneller und fühlen sich gleichzeitig natürlicher an als bei universell gerenderten Schnittstellen. Mit Xamarin 4 erreicht Forms die Versionsnummer 2.0 und liest unter anderem mit XAML (Extensible Application Markup Language) erstellte, vorkompilierte Forms ein. Die Bibliothek unterstützt das aktuelle iOS 9 und die Universal Windows Platform sowie Material Design unter Android. Zu den neu erkannten Gesten gehört das Zoomen und "Pull to Refresh".
Nach der Entwicklung beginnt die Analyse
Zu Xamarin gehören neben der Entwicklungsplattform auch die Test- und Analysewerkzeuge Test Cloud und Insights. Erstere ermöglicht den Test auf laut Xamarin über 2000 unterschiedlichen Geräten über eine Cloud-Schnittstelle. Neu in der aktuellen Version ist ein Test Recorder, der zunächst nur auf Mac verfügbar ist. Damit nehmen Entwickler die Interaktion mit einer iOS- oder Android-App auf und erstellen daraus Testskripte, die sie später automatisiert als Bestandteil des Continuous-Integration-Prozesses in der Test Cloud ausführen können.
Xamarin Insights überwacht die tatsächlich verteilten Apps und ist mit dem Release von Xamarin 4 verfügbar. In der kostenlosen Version verarbeitet es lediglich Crash-Reports, die Entwicklern die Fehlersuche erleichtern sollen. Darüber hinaus gibt es weitere Analysemöglichkeiten, die jährlich ab 2400 US-Dollar kosten. Damit können Entwickler beispielsweise erkennen, welche Teile ihrer Apps wie genutzt werden.
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Die vor kurzem vorgestellte Test-Anwendung Xamarin Inspector befindet sich noch in der Preview-Phase und ist daher nicht Bestandteil von Xamarin 4.
(rme)
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