Anwendungs-Container: Docker + Minecraft = Dockercraft

Dockercraft verwendet Minecraft als Interface zur Steuerung von Docker-Containern. Administratoren können sich in einer Pixel-Welt bewegen, in der Objekte Anwendungen auf einem Docker-Host repräsentieren.

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Container

(Bild: Docker)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan Bundesmann

Docker gibt Dockercraft frei, einen Docker-Client auf Basis von Minecraft. Damit können Administratoren spielerisch Docker-Container verwalten. Sie interagieren dafür mit einer Ansammlung von Containern im Spiel Minecraft. Der Minecraft-Client bleibt unverändert. Ein Plug-in auf dem Server setzt die Aktionen im Spiel als Docker-Kommandos um. Dockercraft steht unter Apache-2.0-Lizenz, gaben die Entwickler auf der DockerCon in Barcelona bekannt.

Man kann Docker als Werkzeug für Entwickler betrachten, die damit ihre Programme mitsamt deren Abhängigkeiten verpacken können. Dadurch können sie Software auf ihrem eigenen Rechner entwickeln und später ohne Kompatibilitätsprobleme ausliefern. Ähnlich vereinfacht kann man Minecraft als Lego auf dem Computer bezeichnen. Die zwei Programme erfreuen sich in der Entwickler- beziehungsweise der Gamer-Community großer Beliebtheit – beide zusammenzuführen scheint ein beinahe logischer Schritt.

Dockercraft verwendet den quelloffenen, maßgeschneiderten, zu Minecraft kompatiblem Server Cuberite. Dieser kann LUA-Plug-ins laden – Dockercraft ist ein solches. Interessierte können Dockercraft von GitHub herunterladen. Das Spiel müssen sie weiterhin normal erwerben, Dockercraft ersetzt nur den Server mit den besonderen Funktionen. Während der Server als Open-Source-Projekt zur Verfügung steht, muss man den Client nach wie vor regulär erwerben.

Um die Funktion zu nutzen, startet man Dockercraft, übrigens ein Docker-Image, auf dem Host, auf dem die Docker-Container laufen sollen. Daraufhin steht der Host in Minecraft als Server zur Verfügung. Nach der Verbindung befindet sich der spielende Administrator in einer Welt, in der die Docker-Container als Minecraft-Container dargestellt werden. Zu Beginn sollte da mindestens einer stehen: der Dockercraft-Server. Mit dem Start weiterer Docker-Images erscheinen neue Container. An deren Außenseite kann man allgemeine Informationen und ihren Ressourcenverbrauch ablesen, im Inneren besitzen sie Schalter zum Starten/Stoppen und zum Entfernen. Stoppt man den Container des Dockercraft-Servers, verabschiedet sich auch der Client.

Diese Art der Docker-Administration ist wahrscheinlich eher lustig als praktisch. Der nächste Schritt steht aber schon im Raum: VR-Docker-Administration mit Minecraft auf der Oculus Rift.

[Update 19.11.2015 11:10]

Nicht Microsoft sondern Programmierer bei Docker selbst haben Dockercraft entwickelt und freigegeben. (jab)