Die Boeder Holding ist pleite

Der Distributor Boeder ist pleite. Um die Marke Boeder zu schĂĽtzen, hat sich das Unternehmen vor dem Konkurs noch ganz schnell umbenannt.

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Von
  • Michael Kurzidim

Bereits vor drei Monaten sei das Insolvenzverfahren der Boeder Holding eröffnet worden, bestätigte Dirk Paletta von Boeder Deutschland in Dietzenbach gegenüber heise online. Mit der gerichtlichen Anerkennung vor einigen Tagen werde die Zahlungsunfähigkeit des weltweit operierenden Distributors ab sofort rechtswirksam. Um die lukrative Marke Boeder zu schützen und weiter vermarkten zu können, griff das Unternehmensmanagement jedoch zu einem Trick: Die Firma wurde kurz vor dem Konkurs noch ganz schnell umbenannt. Für zahlungsunfähig erklärt haben die Richter die EVG EDV-Zubehör Holding GmbH. Boeder ist tot, es lebe Boeder, der ursprüngliche Firmenname ist noch für ein paar Groschen gut.

Wie aus Firmenkreisen verlautete, soll die Zentrale in Eschborn bis Ende nächster Woche aufgelöst werden. Zwar bleibt ein unter anderem aus Lagerarbeitern und Buchhaltern bestehendes Abwicklungsteam in Dietzenbach bis Ende Februar erreichbar. Das nützt den Kunden jedoch recht wenig, denn die Hotline hat ihren Dienst bereits eingestellt; Ratsuchende werden mit einem lapidaren Spruch abgespeist. Garantie- und Gewährleistungsansprüche würden die Hersteller der von Boeder in Lizenz verkauften Produkte aber selbst übernehmen, das sei bereits geklärt, erklärte Paletta. EVG alias Boeder vertrieb unter anderem Audio-Zubehör, Scanner, Webcams und Zubehör rund ums Drucken, Speichern und Archivieren. (ku)